Hochzeitsnacht mit einer Fremden by Tara Pammi

Autor:Tara Pammi
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733701482
Herausgeber: 2015 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg

7. KAPITEL

Nachdem Olivia am nächsten Morgen zum zweiten Mal vergeblich auf den Einschaltknopf ihres Laptops gedrückt hatte, stieß sie einen leisen Fluch aus. In wenigen Minuten begann die Konferenz mit ihrem Boss Nate, und dieses verflixte, uralte Ding ließ sie wieder mal im Stich. Irgendwann erschien endlich ein blauer Hintergrund, aber der Bildschirm brauchte endlos zum Laden.

Überrascht sah sie hoch, als Alexander ihr ein hochmodernes pinkfarbenes Notebook über den Tisch zuschob.

„Was ist das?“

Geschäftig fingerte er weiter auf seinem Tablet herum. „Mir ist aufgefallen, wie schwergängig dein Computer ist, darum habe ich dir ein neues Gerät besorgt. Es ist alles installiert. Du musst nur noch deine persönlichen Daten übertragen.“ Beiläufig zeigte er auf ihre mobile Festplatte.

Überwältigt vor Dankbarkeit strich sie über die glänzende Oberfläche des Notebooks. Dann stöpselte sie ihre Kopfhörer ein, startete das Gerät und lud ihre Präsentation.

Für einige Minuten lang ging sie online mit Nate ihre Arbeit durch, bis ihr Gespräch irgendwann ins Stocken geriet.

„Tut mir leid, Olivia“, begann ihr Chef zögernd, und sein Tonfall verhieß nichts Gutes. „Da ist noch etwas, das ich dir sagen muss.“

„Was immer es ist, Nate. Einfach raus damit!“

Alexander starrte weiter auf sein Tablet und runzelte die Stirn. Er las gerade eine E-Mail von seinem Anwalt, der ihn darüber informierte, dass Isabella die Angelegenheit mit Emily allmählich ins Rollen brachte. Sie hatte sich von offizieller Seite her genau über ihre Besuchsrechte in Kenntnis setzten lassen, und es dürfte nicht allzu lange dauern, bis sie Klage vor dem Familiengericht einreichte.

Das bedeutete, er musste dringend handeln! Dafür brauchte er einen Plan und vor allem eine zuverlässige Ehefrau an seiner Seite.

Neben ihm schien Olivias kleine Geschäftskonferenz eine unangenehme Wende genommen zu haben. Sie war kreidebleich im Gesicht geworden und wiederholte monoton immer dieselben Worte.

„Ich verstehe das Ganze nicht, Nate. Nein, ich begreife schon, was das bedeuten soll. Es ist nur, dass ich extra … Sie schluckte ein paar Mal. „Ja. Ja, ist gut.“

Tränen standen in ihren Augen, als sie sich ruckartig die Kopfhörer aus den Ohren zerrte. Dann sprang sie auf, und der neue Laptop rutschte in die Sofakissen.

Mit zwei Sätzen war Alexander bei ihr, obwohl er nicht genau wusste, wie er auf ihren Ausbruch reagieren sollte. In seiner Vorstellung war sie eine Kämpferin, die sich durch nichts beirren ließ. Kaum zu glauben, dass sie jetzt unvermittelt in Tränen ausbrach. „Liv, was ist denn los?“

Ihre Schultern bebten. „Ich kann nicht länger am Pitch für LifeStyle Inc. arbeiten.“

„Warum nicht? Ich kenne deine wunderbaren Ideen, und du hast unheimlich viel Energie in das Projekt gesteckt. Was ist passiert?“

„Ich …“ Mit dem Handrücken wischte sie sich die Tränen aus den Augen. „LifeStyle Inc. hat einen neuen Marketingchef.“

„Ja, Vincent Gray. Ich habe ihn vor drei Tagen selbst eingestellt. Wo bitte ist das Probl…“

Natürlich! Vincent war der Mann, den sie auf der Verlobungsparty ihrer Schwester ins Gesicht geschlagen hatte, nachdem sie den Vertrag mit ihm nicht mehr erfüllen wollte.

„Aber er ist eigentlich nicht der Typ Mensch, der sich bei beruflichen Entscheidungen von persönlichen Animositäten beeinflussen lässt.“ Weil sie stumm blieb, suchte Alex nach weiteren Argumenten.

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