Hitzetod by Mark Pearson

Hitzetod by Mark Pearson

Autor:Mark Pearson [Pearson, Mark]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-01-16T05:00:00+00:00


Fünfzehn Minuten später marschierte Delaney wütend in Morgans Werkstatt auf und ab. Dann blieb er stehen und richtete seinen zornigen Blick auf Jake, der, den Kopf in die mächtigen Hände gestützt, angestrengt nachdachte.

»Kommen Sie schon, Jake, wo ist er?«

»Ich weiß es nicht.«

Sally betrat den Raum. »Ihre Kleider sind weg.«

Delaney runzelte die Stirn. »Also war er schon vorbereitet. « Er wandte sich Jake wieder zu und legte ihm beide Hände auf die Schultern. »Wann ist er fort, Jake? Hatte er Jenny bei sich?«

Jake stand auf. »Ich habe Jenny nicht gesehen.«

Delaney machte einen Schritt auf ihn zu und packte ihn erneut an den Schultern. »Wo ist er?«

Mit einer ruckartigen Bewegung entwand sich Jake seinem Griff. Dabei zitterte er wie ein verängstigtes Kind, die Stimme bebend vor Furcht. »Ich weiß es nicht.«

»Er weiß es nicht, Chef.«

Delaney trat zur Seite, worauf Jake plötzlich die Augen weit aufriss. Offensichtlich entsetzt, wich er bis zum Tisch zurück.

»Ist ja schon gut.« Doch als Delaney sah, worauf Jake Morgans Blick gefallen war, fluchte er. »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen im Auto bleiben, Candy.«

Ohne ihn zu beachten, fixierte Candy Morgan Jake mit einem hasserfüllten Blick. »Wenn du irgendwas weißt, Jake, sag’s ihm jetzt sofort.«

Jake saß fast auf dem Tisch. »Ich weiß nichts, Candy. Tu mir nichts.«

»Niemand wird Ihnen etwas tun, Jake, das habe ich Ihnen schon gesagt.«

Candy trat vor. »Darauf würde ich mich nicht verlassen.«

Delaney seufzte. »Sie warten im Auto, oder meine Kollegin bringt Sie zurück aufs Revier und von dort nach Holloway. Ihre Entscheidung, Candy.«

Für einen Moment sah Candy Delaney an. »Sie hängen da jetzt mit drin, Inspector. Sie wollen mich doch nicht im Stich lassen.« Sie warf Jake einen letzten eiskalten Blick zu, bevor sie zum Auto zurückging.

Delaney verkniff sich einen Seufzer der Erleichterung und wandte sich Sally zu. »Nehmen Sie hier alles auseinander. Irgendetwas muss es geben.«

Unwirsch ging er zur Werkbank hinüber und zog die Schubladen auf, deren Inhalt er mit kaum verhohlenem Zorn umherstreute. Schließlich kippte er die letzte Schublade über dem Boden aus: Bleistifte, Schraubenzieher, Nägel, Schrauben, ein Ölkännchen, ein Stemmeisen. Nichts, was verraten hätte, wohin Morgan gegangen sein könnte.

Sally fasste Jake am Arm und führte ihn hinüber zu zwei Stühlen an der ölverschmierten Backsteinwand.

»Setzen Sie sich, Jake.«

Sein Blick schnellte immer wieder nervös zur Tür.

»Sie wird Ihnen nichts tun. Das verspreche ich.«

»Sie hat Howard verletzt. Hat ihn mit dem Dampfstrahler verbrannt.«

»Das hat sie, aber Ihnen wird sie nichts tun. Sie war krank, und jetzt geht es ihr besser. Verstehen Sie das?«

Langsam schüttelte Jake den Kopf. Im Augenblick ergab für ihn gar nichts einen Sinn.

Sally sprach mit leiser Stimme weiter. »Das mit Howard und dem Dampfstrahler hat sie gemacht, weil sie krank war. Jetzt geht es ihr aber besser. Sie wird niemandem etwas tun. Ihnen nicht und Jenny erst recht nicht. Sie möchte Jenny helfen. Das verstehen Sie doch, oder?«

Jake nickte. »Jenny ist ein liebes Mädchen.«

»Das ist sie, und wir müssen sie finden.« Sally warf einen Blick zu Delaney hinüber, der verärgert Rechnungen und Quittungen durchsah, bevor er sie beiseitewarf.

»Ich weiß nicht, wo sie ist.



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