Historical Saison - Band 12.20 - Herbststurm der Gefuehle by Sylvia Andrew

Historical Saison - Band 12.20 - Herbststurm der Gefuehle by Sylvia Andrew

Autor:Sylvia Andrew [Andrew, Sylvia]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik, Historische Romane, Liebesromane, Historische Romantik
ISBN: 9783733769888
Herausgeber: CORA Verlag
veröffentlicht: 2017-01-18T00:00:00+00:00


9. KAPITEL

Richard schaute Lexi mit undurchdringlicher Miene an, doch ihre Nerven hielten seinem Blick nicht stand.

„Spiel keine Spielchen mit mir, Richard. Du weißt sehr gut, dass ich nicht danach gesucht habe“, sagte sie schroff.

„Und wonach hast du gesucht?“

„Das habe ich dir doch bereits gesagt. Nach Papieren, die meinem Vater gehörten. Genauer gesagt, nach einer fehlenden Seite aus dem Tagebuch meines Vaters. Die Seite, über die du behauptet hast, nichts zu wissen.“

Er verengte die Augen. „Und – hast du sie gefunden?“

„Ja.“

Er beugte sich hinunter und blätterte durch die Seiten, die aus den Mappen herausgefallen waren. Als er sich wieder aufrichtete, schimmerte keine Wärme mehr in seinen Augen. „Woher wusstest du, dass ich die Seite habe?“, fragte er barsch.

Welch eine Veränderung, dachte sie. Nichts an ihm erinnerte mehr an den zärtlichen Liebhaber der vergangenen Woche.

„Ich habe gesehen, wie du sie bei unserem Besuch in Rawdon gelesen hast. Dabei hast du so zornig ausgesehen wie jetzt, und das hat mich stutzig gemacht. Danach hast du die Seite in deine Tasche gesteckt, und ich habe beschlossen, herauszufinden, was dich so wütend gemacht hat.“

„Warum hast du mich nicht einfach gefragt?“

„Sei nicht albern. Du hast ja noch nicht einmal zugeben wollen, dass die Seite in deinem Besitz ist. Du hättest sie mir niemals freiwillig gezeigt.“

„Da hast du verdammt recht“, erwiderte er. Kurz schwieg er, dann sagte er mit beherrschter Stimme: „Ich vermute, du hast die Seite vor dem Dinner an dich genommen, aber noch keine Zeit gehabt, sie zu lesen. Du wirkst angespannt, jedoch nicht bekümmert. Ich bin wohl etwas zu früh zurückgekommen. Also, wo ist die Seite?“

Lexi antwortete nicht.

„Sag mir, wo sie ist, Alexandra“, sagte er und packte sie am Arm.

„Nein, niemals. Du hast recht, ich habe sie noch nicht gelesen, aber das werde ich.“

Er schüttelte den Kopf. „Um Himmels willen, mach dir doch nicht noch mehr Kummer, als du bereits erlitten hast. Gib mir die Seite.“

Lexi riss sich los. „Nein! Ich kann mir ohnehin denken, was darauf geschrieben steht. Der Erpresser hat gedroht, das Geheimnis meines Vaters publik zu machen, nicht wahr, Deverell?“

Richard zog sie an sich und hielt sie so fest, dass sie kaum atmen konnte. „Fang nicht wieder an, mich Deverell zu nennen, Alexandra!“, meinte er rau. „Ich bin nicht dein Feind. Warum kannst du mir nicht einfach vertrauen? Bitte verdirb nicht wieder alles.“

„Verderben? Was gibt es da schon zu verderben?“ Tränen der Wut standen in ihren Augen, und ihre Stimme klang erstickt. „Oh, du bist ein göttlicher Liebhaber, das kann ich nicht bestreiten. Und du bist gewieft. Eine Frau kann in deinen Armen alles um sich herum vergessen, so wie ich Johnny und das Tagebuch beinahe vergessen hätte, denn ich war so dumm zu glauben, dass du mich wirklich liebst. Aber da habe ich mich getäuscht, nicht wahr? Wenn du mich lieben würdest, hättest du keine Geheimnisse vor mir und würdest mich auch nicht derart kalt anblicken so wie jetzt. Du hast mich nur geheiratet, weil ich dir leidtat und weil du meinem Vater das Versprechen gegeben hast, dich um mich zu kümmern.



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