Historical Collection Band 7 [30.11.14] by unknow

Historical Collection Band 7 [30.11.14] by unknow

Autor:unknow
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical RomanHefte
ISBN: 3733760123
Herausgeber: Cora Verlag
veröffentlicht: 2014-10-30T23:00:00+00:00


4. KAPITEL

Morag grub ihre Finger in das weiche, weiße Fell auf dem Bett und versuchte, sich zu beruhigen. Die Kammer schien immer enger zu werden und obwohl im Kamin ein Feuer brannte, liefen ihr kalte Schauer den Rücken hinab.

Es ist vorbei. Für immer. Sie wiederholte die Worte in Gedanken immer wieder und betete verzweifelt darum, dass sie der Wahrheit entsprachen. Sie wusste viel zu wenig über die Männer. Wie konnte ein gut aussehender Mann mit goldenem Haar so viel Grausamkeit in sich bergen, während ein anderer, der für seine Gnadenlosigkeit in ganz Schottland berüchtigt war, ihr nur Freundlichkeit entgegenbrachte?

War Navarros Sanftheit nur vorgetäuscht? Versteckte er absichtlich sein wahres Wesen vor ihr, bis das Land, das sie mit in die Ehe gebracht hatte, mit Fug und Recht ihm gehörte? Würden die Unmengen an Wein und Whisky, die er zweifellos zu sich genommen hatte, seine gewalttätige Ader wecken oder das Bedürfnis, sie grausam zu unterwerfen?

Als sie schwere Schritte auf der Treppe hörte, verspannte Morag sich bis in die Zehenspitzen. In wenigen Momenten würde sie es herausfinden.

Er klopfte nicht an, um sie vorzuwarnen. Stattdessen stieß er so heftig die Tür auf, dass der Luftzug die Flammen der unzähligen Kerzen zum Flackern brachte. Sie hatte sie in der ganzen Kammer verteilt – auf dem Tisch neben dem Bett, auf der Truhe unter dem Fenster und auf den Regalen an der gegenüberliegenden Wand.

Navarro sah sich in der Kammer um. Mit einem Blick nahm er die unglaubliche Verschwendung von Kerzen wahr, sagte aber nichts. Er ging zu einem Stuhl in der Ecke der Kammer und ließ sich mit einem schweren Stöhnen auf die gepolsterte Sitzfläche sinken.

„Habt Ihr viele Trinksprüche ausgebracht?“ Morag brachte die Worte kaum heraus, so sehr schnürte die Angst ihr die Kehle zu.

„Nein.“ Navarro begann, sich auszuziehen. Er sah sie nicht an. „Mein Stöhnen rührt von meiner Erschöpfung her, nicht davon, dass ich zu viel getrunken habe“, erklärte er. „Am zweiten Tag nach der Schlacht machen sich die Anstrengung und die Schmerzen erst richtig bemerkbar. Mein Körper ist ermüdet, aber mein Geist ist wach.“

Er bewies es, in dem er sich mühelos des Wamses und des Hemdes entledigte und sie auf den Boden neben den Stuhl fallen ließ. Schatten tanzten auf der nackten Haut seiner Arme und seiner Brust und unterstrichen das Muskelspiel darunter. Das kohlrabenschwarze Haar, das auf seine Schultern fiel, verschmolz mit der Dunkelheit. Es schimmerte im Feuerschein, als er sich nach vorne beugte, um seine Schuhe auszuziehen. Schweigend stand er auf, zog sich Beinlinge und Bruche aus und entblößte so seine bereits aufgerichtete Männlichkeit.

Vollkommen nackt ging er durchs Zimmer, um die Kerzen zu löschen. Morag hielt ihn auf. „Nicht. Lasst sie brennen.“ Sie schob die Decken zur Seite und stand auf. Als ihre nackten Füße den kalten Boden berührten, zog sie die Zehen ein.

Navarro erstarrte an Ort und Stelle, über die Eichenholztruhe gebeugt, die am Fenster stand. Um die Sachen darin vor der beißenden Winterkälte zu schützen, war sie mit einem Fell abgedeckt worden. Langsam richtete er sich auf und sah Morag an.



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