Historical Collection 04 by Bronwyn Scott & Louise Allen & Joanne Rock

Historical Collection 04 by Bronwyn Scott & Louise Allen & Joanne Rock

Autor:Bronwyn Scott & Louise Allen & Joanne Rock
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Historical RomanHefte
ISBN: 3954466074
Herausgeber: CORA Verlag
veröffentlicht: 2013-06-13T22:00:00+00:00


5. KAPITEL

„Zeig dein Gesicht!“, vernahm Khadin eine befehlsgewohnte Stimme hinter sich. Neben seinem Vater stand Prinzessin Mihrimah und klammerte sich verstört an den Sultan.

Khadin zog sich das Tuch vom Gesicht, begegnete dem Blick seines Vaters und sah das Wechselbad der Gefühle darin: zunächst Verärgerung, dann Bedauern und schließlich Traurigkeit.

„Du hast meine Tochter gerettet und dabei dein eigenes Leben riskiert“, wandte sein Vater sich an Laila. „Dafür sollst du deine Freiheit haben.“

Laila, die noch immer auf Amir saß, verneigte sich tief, ein dankbares Lächeln auf dem Gesicht. Khadin schwang sich hinter ihr aufs Pferd und wandte sich seinem Vater zu. Dass dieser Laila die Freiheit geschenkt hatte, bedeutete Khadin alles, und auch er neigte respektvoll das Haupt.

„Ist sie dir so wichtig?“, wollte sein Vater wissen.

Khadin hielt Laila eng umschlungen und nickte. „Wichtiger als alle Schätze meiner Provinz.“ Er wusste, es war gefährlich, die Wahrheit einzugestehen, aber er konnte Laila einfach nicht mehr hergeben. Er umklammerte ihre Taille fester, als könne er seine Liebste dadurch schützen.

Sie hatte ihm in seinen dunkelsten Stunden beigestanden. Als seine Geliebte hatte sie den Mann und nicht den Prinzen in ihm gesehen. Er hoffte inständig, dass sie bei ihm bleiben würde – nun, da es ihr freistand zu gehen.

Ein letztes Mal verbeugte er sich vor dem Herrscher. In diesem einen bittersüßen Augenblick schienen all die gemeinsamen Jahre an ihnen vorüberzuziehen. Als Khadin den Kopf wieder hob, sah er Vergebung in den Augen seines Vaters.

Der Sultan hob zum Abschied die Hand, und die Wachen gaben den Weg frei. Khadin hielt den Blick auf seinen Vater gerichtet, den er, wie er wusste, zum letzten Mal sah. Aber vor allem empfand er Dankbarkeit, für Lailas Leben ebenso wie für sein eigenes.

Im Finstern ritten sie eine ganze Weile dahin, bis zu der Herberge, in der Khadin seine Eskorte und sein Gepäck zurückgelassen hatte. Amir war nicht eben leicht zu bändigen, doch Laila gelang es. Der Stallmeister versprach, das Pferd abzureiben und ihm die allerbeste Pflege angedeihen zu lassen.

In der Abgeschiedenheit ihres Gemachs streifte Khadin seiner Beduinenprinzessin das Übergewand ab, das er ihr gegeben hatte, um sich zu verhüllen. Laila schmiegte sich an ihn und barg das Gesicht an seiner Brust. „Ich hatte schon befürchtet, Euch nie wiederzusehen.“

„Ich hätte dich niemals zurückgelassen, der Gnade meines Vaters ausgeliefert.“ Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und lehnte seine Stirn an die ihre. Er konnte nicht in Worte fassen, was er gerade empfand, aber nichts bedeutete ihm mehr, als Laila in den Armen zu halten.

„Ihr habt das Feuer gelegt, richtig?“

Er schaute sie schuldbewusst an. „Einer meiner Diener hat es getan. Es sollte nicht derart ausufern.“ Und ehe sie ihn tadeln konnte, fügte er rasch an: „Ich habe meinem Vater als Entschädigung eine Truhe voller Edelsteine da gelassen. Allzu viel Schaden hat der Brand ja nicht angerichtet.“ Er streichelte ihr über die Wangen. „Wenn nötig, hätte ich den gesamten Palast in Schutt und Asche gelegt, um dich zu befreien.“

Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. In dem Kuss schmeckte er all die Güte und den Mut, die er so sehr an ihr bewunderte.



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