Historical Band 303 by Lucy Ashford & Michelle Willingham

Historical Band 303 by Lucy Ashford & Michelle Willingham

Autor:Lucy Ashford & Michelle Willingham [Ashford, Lucy & Willingham, Michelle]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical RomanHefte
ISBN: 3733763823
Herausgeber: Cora Verlag
veröffentlicht: 2014-02-24T23:00:00+00:00


13. KAPITEL

Als Bram erwachte und sich aufrichtete, war seine Frau nicht mehr da. Er fühlte sich benommen, als könnte er noch Stunden weiterschlafen. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte er eine Nacht ohne unruhige Träume verbracht.

Er reckte sich und zuckte zusammen, weil ihm ein Schmerz durch die Schulter fuhr. Erst als er aufstand, bemerkte er, dass er nackt war.

Bilder huschten durch seinen Kopf, Bilder, wie er und Nairna sich liebten. Sie hatte versucht, ihn nach einem Albtraum zu trösten, und als sie ihn streichelte, hatte er alle Vernunft vergessen und sich schließlich mit ihr vereinigt.

Aber er konnte sich nicht mehr richtig erinnern. Hatte sie dem Liebesspiel zugestimmt? Oder war er so in seinen Visionen gefangen gewesen, dass er sie an sich gerissen hatte?

Bei der Erinnerung daran, wie er in sie eingedrungen war, wurde er wieder hart. Er wollte sie zurückhaben, hier in seinem Bett. Er wollte den ganzen Morgen in ihren Armen verbringen, ihre Haut schmecken, sie erkunden, bis er wusste, was sie erregte.

Bestimmt war sie alles andere als begierig darauf, noch einmal das Bett mit ihm zu teilen. Plötzlich fühlte er sich nicht sehr wohl in seiner Haut. Er musste es unbedingt wiedergutmachen. Vielleicht durch ein Geschenk? Aber was würde ihr wohl gefallen?

Zerknirscht stand er auf und zog sich an. Das Kleid, das Lord Locharr Nairna gegeben hatte, hing über einem Stuhl, aber ihr graues Gewand fehlte.

Bram griff nach dem Kleid und strich über den seidenen Stoff. Nairna war keine Frau, der viel an weiblichem Tand lag, doch er sollte sich besser um sie kümmern.

Sein Blick fiel auf den Stein, der zu Boden gefallen war, und er hob ihn auf. Sieben Jahre lang hatte er ihn immer wieder umklammert. Die Oberfläche war durch seine Finger glatt geworden.

Als er seine Frau zum ersten Mal umwarb, hatte es keiner großen Worte bedurft. Er hatte Nairna gezeigt, dass sie ihm etwas bedeutete, und sie verstand, was er mit Worten nicht ausdrücken konnte. Jetzt wollte er sich dafür entschuldigen, wie er sie behandelt hatte, aber er wollte es mit Taten tun, nicht mit Worten.

Er ging nach unten. Als er Nairna unter den anderen Frauen entdeckte, blieb er stehen. Sie redete mit ihnen, sprach ihnen Mut zu und lud sie ein, nach Hause zu kommen, während Grizel mit finsterem Gesicht in einer Ecke saß.

„Alles wird sich ändern“, versprach Nairna. „Aber nur, wenn ihr dafür sorgt.“ Sie spürte seine Gegenwart und blickte in seine Richtung. Als sie ihn entdeckte, wurde sie rot, aber sie sah nicht weg. „Lasst die Vergangenheit ruhen und fangt noch einmal neu an.“

Er ließ sie nicht aus den Augen, während er zu ihr ging. Eine Barbette, ein Band, das unter dem Kinn durchlief und auf dem Kopf festgesteckt wurde, bedeckte ihr braunes Haar. Einige Locken fielen auf ihre Schultern. Es ließ sie jünger aussehen und unschuldiger.

Aber nicht weniger begehrenswert. Ihr Mund sah weicher aus. Obwohl sie gerade die Frage einer der Frauen beantwortete, wandte sie nicht den Blick von ihm.

Bram kümmerte sich nicht um die anderen Frauen, wich vorsichtig einigen neugierigen Knirpsen aus, die sich an ihn klammern wollten, und blieb dann neben Nairna stehen.



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