Himmelsspione by Ernst-Günther Tietze

Autor:Ernst-Günther Tietze [Ernst-Günther Tietze]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Spionage, Computer, Liebe, Gefahr, Politik
Herausgeber: epubli
veröffentlicht: 2014-12-21T05:00:00+00:00

Diese Daten werden Sie uns auf einer Festplatte liefern, dafür geben wir Ihnen Zeit bis kommenden Sonntag. Wir werden Sie um dieselbe Zeit anrufen und Ihnen einen Übergabeort nennen. Bei Übergabe der Platte erhalten Sie 10.000,- Euro in bar als Aufwandsentschädigung. Haben Sie alles gut verstanden?“ „So schnell kann ich nicht schreiben“, rief Ferdinand, „bitte nennen Sie mir die Details noch einmal, aber langsam.“ Der Chinese fluchte in seiner Sprache, dann wiederholte er die acht Anforderungen noch einmal so langsam, dass Ferdinand mitschreiben konnte. „Ich werde mich bemühen, diese Details in den Daten der Helios AG zu finden“, antwortete er, „kann aber nicht dafür garantieren, da ich mich erst mal mit dem Dateisystem vertraut machen muss, falls ich überhaupt hinein komme. Auf jeden Fall werde ich das in der Nacht auf den Sonntag versuchen und kann Ihnen abends Genaueres sagen. Und Sie müssen Ihr Angebot wesentlich verbessern. Ich setze mich einem erheblichen Risiko aus und verlange das Zehnfache. Die Daten sind doch mindestens das Tausendfache wert.“ „Sie sollten froh sein, wenn Sie überhaupt etwas kriegen“, hörte Ferdinand den Chinesen lachen, „und nun genug des Schwatzens. Bis Sonntag Abend.“ Gleich danach hörte Ferdinand den Beamte am Handy: „Schade, dass der Chinese nicht auf das Fax eingegangen ist, dadurch hätten wir den Festnetzanschluss gehabt und wüssten genau, wo sie stecken. Aber wir haben schon das Gebäude geortet, aus dem sie telefonieren und wissen, wer die Prepaidkarte gekauft hat. Wir überlegen noch, ob wir sie gleich hochnehmen oder bis Sonntag warten. Auf jeden Fall können wir sie jetzt pausenlos überwachen. Wir melden uns wieder, vielen Dank und gute Nacht.“

Kurz danach rief Andreas Belzig an: „Kannst du denn mit den Angabe des Chinesen etwas anfangen?“ „Nicht das Geringste“, antwortete Ferdinand, „aber immerhin weiß ich jetzt, was man alles braucht, um eine Drohne zu bauen.“ „Und könntest du in das Datensystem der Helios AG eindringen?“ „Soviel ich weiß, sind die Systeme solcher Firmen sicher gegen Angriffe aus dem Internet abgeblockt, und das gilt erst recht, wenn sie geheime Rüstungsgüter herstellen. Ich werde es auch nicht versuchen, da könnte ich beim MAD in Teufels Küche kommen. Übrigens, wisst Ihr schon, wie ihr gegen die Chinesen vorgehen wollt?“ „Das wird morgen weiter oben entschieden, vorerst observieren wir sie nur rund um die Uhr. Und nun schlaf’ gut und denk’ ganz lieb an deine Tanja.“ Ferdinand dankte dem Freund und ging schlafen, wobei er seinen Rat gern befolgte.

Am nächsten Vormittag war Ferdinand wieder in der Klinik und freute sich über Tanjas Fortschritte, sie hatte kaum noch Schmerzen und bat ihn, sich um ihren Porsche und die Versicherung zu kümmern. Er hatte nur wenig Zeit und fuhr bald wieder zu seiner Arbeit. Kurz vor Mittag rief Andreas an, obwohl sie ziemlich genau wüssten, wo die Chinesen seien, hätten sie sich entschieden, noch nicht zuzugreifen, sondern die Übergabe am Sonntag Abend abzuwarten. Ferdinand meinte, eigentlich sei er sich als Lockvogel zu schade, das sei ja nicht ungefährlich. Doch der Freund beruhigte ihn. Sie wüssten, wo die Burschen säßen und würden ihnen zu dem anzugebenen Treffpunkt folgen.

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