Highlander meiner Traeume by Carrie MacAlistair

Autor:Carrie MacAlistair [MacAlistair, Carrie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
Amazon: B00D477H0C
veröffentlicht: 2013-05-29T22:00:00+00:00

Kapitel 4

Ihr bangte vor dem Tag, an dem Logan Kerr sie verlassen würde. Seine Wunde heilte erstaunlich rasch, das reichhaltige und regelmäßige Essen verhalf ihm zu Kräften zu kommen, und nach einer Woche in der Scheune sagte er zu Aline: „Heute Nacht werde ich gehen.“

Erschrocken fuhr sie auf. „Schon heute Nacht? Aber ...“

„Ich habe mich viel zu lange hier aufgehalten, meine Einheit hat sicher längst Inverness erreicht.“ Er strich sich das lange Haar mit einer zufriedenen Geste zurück. „Immer, wenn Ihr in den vergangenen Tagen im Haus wart, habe ich Gehübungen gemacht, damit sich meine Beinmuskeln nicht noch mehr entkräftigen. Und was soll ich Euch sagen ... ich habe kaum noch Schmerzen, wenn ich mich bewege und wäre jederzeit bereit, wieder zu kämpfen.“

Abwehrend schüttelte Aline den Kopf, erwiderte jedoch nichts.

„Ihr solltet Euch nicht gegen meine Entscheidung sträuben, denn wenn ich fort bin, seid auch Ihr wieder in völliger Sicherheit. Vergesst nicht, wie nah wir an meiner Entdeckung durch Euren Gatten waren.“

Am liebsten hätte Aline ihn gebeten, ihr zuliebe etwas länger zu bleiben, doch das war natürlich völlig ausgeschlossen. Er war Krieger und wollte weiter für ein freies Schottland kämpfen, das musste Aline respektieren, auch wenn es ihr schwer fiel.

„Ich werde Euch nie vergessen“, unterbrach Logan in diesem Augenblick ihre wilden Gedanken. „Ihr habt mir das Leben gerettet, und ...“, er machte eine kleine Pause, während der er Aline mit einem bedauernden Blick streifte, „... und wäret Ihr frei, würde ich Euch bitten, mich zu begleiten.“

Sie musste sich zusammenreißen, um ihn nicht anzuflehen, sie trotz Hector mitzunehmen. Darauf würde sich Logan nicht einlassen, weil er Alines Ehe respektierte.

Es war abends, und Logan hatte sich diesen Zeitpunkt absichtlich ausgesucht, denn auch ihm fiel es schwer, Aline zu verlassen.

„Geht jetzt ins Haus zurück“, bat er, „und vergesst mich nicht, denn Ihr werdet für immer in meinen Gedanken sein.“

Sie schluckte hart. Ungeweinte Tränen brannten hinter ihren Augen, doch sie wollte nicht, dass Logan sie heulen sah. Stattdessen zwang sie sich zu einem Lächeln, während sie nickte und mit heiserer Stimme sagte: „Ich werde immer an Euch denken – vor allem, wenn mich Hector wieder schlecht behandelt, dann werde ich mich an Euch erinnern und daran, dass nicht alle Männer so herzlos wie mein Ehemann sind.“

Wortlos richtete sich Logan auf, zog Aline sanft an sich und küsste sie innig – erst auf die Stirn, dann auf die Wangen und schließlich auf den Mund. Logans Lippen waren weich und sensibel, und als er Aline wieder los ließ, war sie wie betäubt von diesen ungewohnten Zärtlichkeiten. Noch Sekunden später hielt sie die Augen geschlossen, in der Erwartung, er möge sie noch einmal küssen.

Doch das tat er nicht, sondern betrachtete sie zärtlich und voller Traurigkeit, bevor er sie noch einmal bat, ins Haus zurückzugehen.

„Vielleicht werden wir uns eines Tages wiedersehen“, sagte er, doch in Alines Ohren klangen diese Worte wie eine höfliche Floskel. Dennoch nickte sie tapfer, und als er keine Anstalten machte, sie noch einmal zu küssen, erhob sie sich schweren Herzens.

„Lebt wohl“, sagte sie kaum hörbar,

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