Herzverdreher zum Verlieben (German Edition) by Paula Herzbluth

Herzverdreher zum Verlieben (German Edition) by Paula Herzbluth

Autor:Paula Herzbluth [Herzbluth, Paula]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2016-12-12T23:00:00+00:00


Kapitel 8

Die Leichtigkeit, mit der ich heute zur Arbeit gehe, habe ich den letzten beiden Nächten zu verdanken. So tief und fest habe ich lange nicht mehr geschlafen. Traumlos und erholsam. Eine Genugtuung nach dem Gefühlschaos.

Gestern früh hatte ich eine Nachricht auf meinem Handy. Jan schrieb, dass er abhauen musste, damit er einen frühen Termin noch pünktlich erreichen konnte. Ich weiß nicht, wann er gegangen ist. Aber das Gefühl der Enttäuschung, das sich an dem Morgen in mir breitgemacht hat, versuche ich lieber nicht näher zu ergründen.

Nachdem er mich vorgestern geküsst hatte – und damit meine ich leider nur den Nacken –, haben wir gemeinsam das Essen verschlungen. Er hat mir extra eine Portion mitgebracht, auch wenn ich gesagt hatte, dass ich keinen Hunger habe. Wahrscheinlich waren es eher die gleichen Hintergedanken, wie ich sie bei den gebrannten Mandeln hatte, aber ich habe es unkommentiert gelassen. Warum zerstören, wenn die Illusion doch viel schöner sein kann?

Der letzte Arbeitstag in dieser Woche verfliegt und nachdem ich Feierabend habe, mache ich einen Abstecher zum Hotel. Ich hoffe, dass Sabrina noch da ist und mir die Tüte für Frank rausbringen kann. Am Hintereingang stehend, da ich ja keine Schlüsselkarte mehr zu diesem Gebäude habe, wühle in den Tiefen meiner Tasche und hoffe, dass ich nicht Teresa über den Weg laufe.

Aber natürlich ist das Glück heute nicht auf meiner Seite, sodass ich ihren vertrauten Anblick sehe, als die Hintertür aufgerissen wird und ich hoffnungsvoll aufblicke, weil ich Sabrina erwartet habe.

Ihr Blick ruht auf mir für ein, zwei Sekunden, bevor sich Erkennen darin widerspiegelt.

»Lena?«

Langsam lege ich meinen Kopf schief und grinse sie an. »Teresa, schön dich zu sehen.«

»Wie siehst du denn bitte aus?«

Im ersten Moment verstehe ich überhaupt nicht, was sie damit andeuten könnte, bis ich ihren entsetzten Blick auf die blauen Haare bemerke. Ich unterdrücke das Verlangen, mir wie ein Schulkind durch die Strähnen zu fahren.

»Ich habe mein Äußeres in den letzten Tagen nicht verändert.«

»Das kann nicht sein.«

»Doch, ich habe lediglich eine Perücke getragen.«

»Du bist einfach unglaublich. Wie kannst du es wagen ...«

»Was habe ich denn gemacht? Ich habe gute Arbeit geleistet und du warst immer zufrieden mit mir.«

»Außer als es wirklich um einen wichtigen und einflussreichen Gast ging. Da hast du auf ganzer Linie versagt«, spuckt sie mir den Vorwurf vor die Füße.

Aber mir bleibt nur ein müdes Lächeln.

»Was machst du jetzt überhaupt? Wie du aussiehst, lebst du jetzt sicherlich auf der Straße.«

»Wegen meiner Haarfarbe?«, frage ich nach, obwohl ich die Antwort schon kenne. Die Gesellschaft ist so sehr von Vorurteilen geprägt, dass Anderssein sofort abgestempelt wird.

»Sicherlich möchte niemand einen Punk einstellen. Du siehst aus wie die Menschen, die auf der Straße leben.«

»Ich denke, das reicht jetzt«, sage ich.

Doch genau in diesem Moment kommt Sabrina vor die Tür und hält mir die Tüte mit den Essensresten hin, bevor sie Teresa sieht. Dann wandert ihr weit aufgerissener Blick entsetzt in meine Richtung. Dann formen ihre Lippen ein »Oh«.

»Sabrina, was machst du hier? Bist du schon fertig? Was gibst du ihr denn da bitte?«

»Ähm ...«

»Da



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