Herbert und Horst--Die Enten-Agenten by Gabriele Rittig

Herbert und Horst--Die Enten-Agenten by Gabriele Rittig

Autor:Gabriele Rittig
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: G&G Verlag
veröffentlicht: 2021-04-15T00:00:00+00:00


AUF DER SCHABERNAK

„Hau ruck.“ Herbert stemmte sich mit aller Kraft gegen Wusel III und schob es das Tau hinauf.

„Hau ruck“, quakte Wusel III und schob Wusel II an.

„Hau… ich krieg keine Luft mehr“, wimmerte Wusel II, als es gegen Wusel I gequetscht wurde.

Obwohl Wusel I sich redlich bemühte, schaffte es auf dem steilen Tau keinen weiteren Schritt mehr.

„Was treibt ihr denn da? Ich habe gesagt, du sollst die drei Quälgeister sicher vom Schiff bringen. Von Schnurspringen war nicht die Rede.“ Horst landete vor Wusel I und suchte nach dem Knopf auf seiner Agentenkrawatte, der das Fangnetz aktivierte.

„Das ist der falsche Knopf!“, rief Herbert entsetzt.

„Oh, ich wollte nur sehen, ob du mitdenkst.“ Horst zog unauffällig die Flügelspitze vom Knopf, der die Betäubungspfeile aktivierte, und drückte den Knopf darüber.

Das Netz schoss aus der Krawatte und umfing die drei Wusel.

„Hau ruck!“, rief Horst und zog an dem Seil, das mit dem Netz verbunden war.

„Hau ruck“, ächzte Herbert und schob erneut.

Doch noch während Herbert und Horst an den Wuseln schoben und zogen, hatte das Schiff seine Position erreicht. Das Tau wurde genau in dem Moment gelöst, als die Wusel die sichere Mauer erreichten. Und während Herbert das letzte Stück fliegen musste, landeten die Wusel in einem Knäuel aus Schnäbeln, Flügeln und Füßen auf Horst.

„Sofort alle runter von mir. Ihr bringt ja mein Gefieder vollkommen durcheinander“, grummelte Horst.

„Entschuldigung“, quakten die Wusel im Chor.

„Schon gut.“ Horst begann, sich das Gefieder zu putzen.

„Ähm, Horst, solltest du mit dem Putzen nicht noch ein wenig warten?“, murmelte Herbert.

„Wieso? Gefiederpflege ist wichtig. Dir würde sie auch nicht schaden.“

„Schon, aber das andere Schiff!“ Herbert deutete mit dem Flügel auf den Lastkahn, der in der Schleuse immer tiefer sank.

„Oh, ach so, das Schiff.“ Das hätte Horst beinahe vergessen. „Also los ihr Wusel, trödelt hier nicht so rum und folgt mir in einer ordentlichen Reihe.“

Die Wusel kletterten hinter Horst auf das Tau und watschelten darauf abwärts. Doch der Winkel wurde immer steiler. Wusel III verlor den Halt und schlitterte über das Seil, bis es von Wusel II aufgehalten wurde.

Gemeinsam plumpsten sie auf Wusel I und weiter ging es. Erst als sie allesamt in Horst hineinschlitterten, war die Rutschpartie zu Ende.

„Ich sagte in Reih und Glied. Von Wuseldomino war nicht die Rede“, maulte Horst, nachdem sie das Schiff erreicht hatten.

„Das habt ihr sehr gut gemacht“, lobte Herbert, der als letzter über das Tau gewatschelt kam.

„Vielen Dank“, sagte Horst. „War gar nicht so einfach, unter diesen Umständen die Balance zu halten.“

„Das kann ich mir vorstellen. Aber ich habe eigentlich die Wusel gemeint.“ Herbert zwinkerte den Küken aufmunternd zu.

„Ach so. Na dann kann ich ja jetzt in Ruhe mein Gefieder in Ordnung bringen“, grummelte Horst.

Auch die Wusel brachten ihr Gefieder in Ordnung, während der alte Lastkahn aus der Schleuse fuhr und seinen Weg flussabwärts fortsetzte.

„Schabernak“, sagte Herbert nach einer Weile.

„Ja, ich weiß, dass diese Wusel nur Schabernak im Sinn haben“, entgegnete Horst. Er war immer noch ein wenig eingeschnappt, weil Herbert seine Wuselrettungsaktion nicht so würdigte, wie er es gerne gehabt hätte.

„So heißt das Schiff“, erklärte Herbert freundlich.



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