Heldenfabrik: Thriller (German Edition) by Ditfurth Christian v

Heldenfabrik: Thriller (German Edition) by Ditfurth Christian v

Autor:Ditfurth, Christian v. [Ditfurth, Christian v.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-08-17T22:00:00+00:00


XII.

Er bewegte sich und lauschte, das TAC-50 an der Schulter. Waldgeräusche. Durch die Bäume konnte er einen schmalen Streifen der Straße erkennen. Ein Lastwagen mit Anhänger brummte vorbei. Er bremste und fuhr dann weiter. André blickte durchs Leupold-Zielfernrohr. Er ließ es vorsichtig schweifen. Sie hatten Angst vor ihm. Seit sie wussten, dass er das Scharfschützengewehr hatte, hatten sie noch mehr Angst vor ihm. Zeit, die Angst wachzuhalten. Sie mussten ihn suchen. Sie würden sich nähern. Versetz dich in den Feind. Der hatte gerade die Hosen voll. Es würde an ihnen nagen: Er war nur einer, und sie kriegten ihn nicht.

Ein Auto kam aus der anderen Richtung und hielt an. Ein Mann mit Schirmmütze stieg aus.

André konnte sich genau vorstellen, was jetzt passieren würde. Der Fahrer würde ins Auto im Straßengraben blicken und dann entsetzt die Bullen anrufen. Und den Notarzt. Wie lange würden die brauchen? Wer würde zuerst kommen?

Eine Bewegung. Eine Farbe, die nicht in den Wald gehörte. Blau. Vielleicht der Ärmel von einem Verfolger. Vielleicht der Bauch. Das wäre besser. Achthundert Meter etwa. André klappte das Zweibein aus und drückte das Gewehr mit der Schulter dagegen. Er atmete zwei-, dreimal durch, dann nur wenig aus und hielt die Luft an. Er führte das Fadenkreuz von oben ins Ziel. Als es den blauen Fleck bedeckte, zog er den Abzug langsam über den Widerstand. Mit einem Wahnsinnsknall löste sich der Schuss. Der Kolben schlug brutal gegen seine Schulter, obwohl er ihn fest angepresst hatte. Als er wieder durchs Zielfernrohr blickte, war der blaue Fleck verschwunden. Er repetierte, packte Uzi und Handgranaten in den Rucksack und robbte schnell durchs Unterholz, zurück in Richtung Straße. Immer wieder hielt er an und wandte den Kopf. Aber er hörte und sah nichts. Sie mussten erst mal verdauen. Weitab knackte es. André zielte in die Richtung, schwenkte das Gewehr, sah aber nichts. Er lud die Patrone nach. Er robbte weiter, stoppte, lag ruhig, lauschte und suchte durchs Fernrohr. Aber er konnte nichts erkennen. In seinem Kopf formte sich ein Plan. Sie wussten, dass sie auch in weiter Entfernung nicht sicher vor ihm waren. Der Transporter raste die Straße entlang. André blieb liegen. So gern er Bob getötet hätte, er brauchte ihn noch. Vielleicht saß er im Transporter. Das .50-BMG-Geschoss konnte ein Auto zerstören, wenn die 12,7-Millimeter-Kugel das Fahrzeug bei hoher Geschwindigkeit traf.

Auf der Straße quietschten Reifen. Der Typ mit der Schirmmütze floh. Der Knall von Andrés Gewehr verriet ihm, dass er besser abhaute. Jetzt würden die Bullen in Scharen kommen. Und Andrés Plan war im Eimer.

Nichts wie weg. Einfach nur weg.

Er ließ fast alles liegen und bedeckte es mit Laub und Moos, nachdem er die Handgranaten und das Gewehr gründlich abgewischt hatte. Nahm nur die Glock mit, die Uzi und den Rucksack. Weg von der Straße, weg von seinen Verfolgern. Und die mussten auch verschwinden. So blöd war Bob nicht. Er wusste, dass die Bullen kommen würden. Mit Hubschrauber und Hundertschaften, die den Wald durchsuchen würden.

Nichts wie weg.

Aber Bob und seine Leute wollten ihm nicht vors McMillan laufen.



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