Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) by Riordan Rick

Helden des Olymp: Der Sohn des Neptun (German Edition) by Riordan Rick

Autor:Riordan, Rick [Riordan, Rick]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Carlsen Verlag
veröffentlicht: 2012-12-18T23:00:00+00:00


XXVI

Percy

Es war nicht so schwer, wie sie geglaubt hatten. Das Geschrei und der Rasentrimmer waren eine Hilfe.

Sie hatten Polartec-Jacken mit, die nicht viel wogen, hüllten sich gegen den Regen ein und wanderten eine Zeit lang durch die fast menschenleeren Straßen. Diesmal hatte Percy es klüger angestellt und seine meisten Vorräte aus dem Boot mitgenommen. Er hatte sich sogar den makrobiotischen Fraß in die Jackentasche gestopft, für den Fall, dass er noch mehr Killerwale einschüchtern müsste.

Sie sahen einige Fahrräder und ein paar in Einfahrten kauernde Obdachlose, aber die meisten Einwohner von Portland schienen zu Hause geblieben zu sein.

Als sie durch die Glisan Street gingen, schaute Percy sehnsüchtig die Menschen an, die bei Kaffee und Kuchen in den Restaurants saßen. Er wollte schon vorschlagen, eine Frühstückspause einzulegen, als er ein Stück weiter die Straße hinunter jemanden schreien hörte: »HA! Nehmt das, blödes Federvieh!« Darauf folgten das Dröhnen eines kleinen Motors und sehr viel Gekakel.

Percy schaute seine Freunde an. »Meint ihr …«

»Vermutlich«, sagte Frank zustimmend. Sie rannten in die Richtung des Lärms. Hinter dem nächsten Block fanden sie einen großen offenen Parkplatz zwischen Fußwegen, Bäumen und Reihen von Imbisswagen, die auf allen vier Seiten auf die Straßen blickten. Percy hatte schon oft fahrbare Imbissbuden gesehen, aber niemals so viele an einer Stelle. Einige waren einfach weiße Metallkästen auf Rädern, mit Markisen und Tresenklappen. Andere waren blau oder purpurrot oder getupft, mit großen Bannern und bunten Speisekarten und Tischen, wie selbst gemachte Straßencafés. Eine Bude lockte mit Koreanisch/Brasilianischen Fusion-Tacos, was sich anhörte wie eine Art streng geheime radioaktive Kochkunst. Eine andere bot Sushi am Stiel an. Eine dritte verkaufte fritierte Eiscreme-Sandwiches. Der Geruch war umwerfend – Dutzende von unterschiedlichen Küchen, die alle gleichzeitig vor sich hin brutzelten.

Percy knurrte der Magen. Die meisten Imbisswagen hatten schon geöffnet, aber es war kaum ein Mensch zu sehen. Sie könnten sich kaufen, was sie wollten! Fritierte Eiscreme-Sandwiches – das klang doch so viel besser als Weizenkeime!

Leider wurde hier nicht nur gekocht. Mitten auf dem Parkplatz, hinter den vielen Imbisswagen, rannte ein alter Mann in einem Bademantel mit einem Rasentrimmer umher und schrie eine Schar von Vogeldamen an, die versuchten, von einen Picknicktisch Essen zu stehlen.

»Harpyien«, sagte Hazel. »Und das bedeutet …«

»Dass das Phineas ist«, vermutete Frank.

Sie rannten über die Straße und zwängten sich zwischen dem koreanisch-brasilianischen Imbiss und einem Wagen mit chinesischen Frühlingsrollen-Burritos hindurch.

Von hinten waren die Imbisswagen bei weitem nicht so appetitanregend wie von vorn. Überall wimmelte es nur so von aufgetürmten Plastikeimern, überfüllten Mülltonnen und improvisierten Wäscheleinen, an denen feuchte Schürzen und Handtücher hingen. Der Parkplatz selbst war nur ein Viereck aus rissigem Asphalt, auf dem überall Unkraut wuchs. In der Mitte stand ein Picknicktisch, der vor lauter Essen aus den vielen unterschiedlichen Wagen überquoll.

Der Typ im Bademantel war alt, fett und fast kahl. Er hatte eine von Narben überzogene Stirn und einen Kranz aus strähnigen weißen Haaren. Sein Bademantel war mit Ketchup bespritzt und er stolperte in flauschigen rosa Kaninchenpantoffeln umher, wobei er seinen mit Benzin betriebenen Rasentrimmer gegen ein halbes Dutzend Harpyien schwenkte, die über seinem Picknicktisch lauerten.



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