Heimliches Begehren: Leidenschaftlich, mutig, hoffnungsvoll (German Edition) by Mainberg Tabea S
Autor:Mainberg, Tabea S. [Mainberg, Tabea S.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: neobooks Self-Publishing
veröffentlicht: 2014-05-18T22:00:00+00:00
Es gibt Tage, da sollte man das Bett lieber nicht verlassen. Dieser Montag zählte für Lea definitiv dazu. Keine private Nachricht, nichts – gar nichts! Da er tatsächlich nicht ins Büro kam, konnte sie ihn noch nicht einmal aufsuchen und zur Rede stellen. Ihre Gefühlswelt war völlig durcheinander. Unsicherheit auf allen Ebenen machte sich breit. Warum hatte er sie nicht informiert? Sie war doch die Teamleiterin! Von der privaten Komponente mal ganz abgesehen. Was hatte das alles zu bedeuten?
Es kostete sehr viel Energie, nicht das Gleichgewicht zu verlieren und sich auf das Tagesgeschäft zu konzentrieren. Pure Anspannung durchpeitschte ihren Körper. Ihr Kopf glühte, als hätte sie Fieber. Was ging nur in diesem Mann vor?
Nach Feierabend würde sie das klären, ihn anrufen. So konnte er sie nicht behandeln. Es mutete sich ja fast schon an, als habe er sie am Wochenende einfach nur benutzt. Aber auf eine Weise, die ihr so gar nicht lag, und das hatte auch nichts mit ihnen als Alex und Sally zu tun.
Ein Mix aus Trauer und Wut machte sich in ihr breit. Eric war dabei, alles, aber auch alles kaputtzumachen.
Die Stunden schlichen nur so dahin, bis endlich die Uhr 22.00 anzeigte und die Line schloss. Nervös wählte Lea wenig später seine Nummer. Würde er überhaupt abnehmen, wenn er ihre Nummer sah? Oder sollte sie lieber die Rufkennung unterdrücken?
So ein Quatsch, soweit kommt es noch!, dachte sie und drückte die Wähltaste.
Sie saß in ihrem Auto und zitterte. Den Heimweg noch abzuwarten, das hätte sie nicht mehr ausgehalten.
»Ja«, kam es eher abweisend.
»Hallo, ich bin es, Lea!« Ihre Stimme war leiser als beabsichtigt, und sein komisches Ja verunsicherte sie zutiefst.
»Ich wollte mich kurz melden, weil du ja heute nicht im Büro warst und auch nicht auf meine Nachricht reagiert hast.«
»Außentermine und so«, gab er knapp zurück.
Was in aller Welt zuerst ansprechen? Privates oder Berufliches?
»Wie geht es dir? Ist alles in Ordnung?«
»Ja, warum nicht?«
»Warum?« Ihre Stimme nahm nun einen spitzen Klang an. »Weil ich mich wundere …«
Er unterbrach sie. »Ich hatte keine Zeit zu antworten!«
Was für ein Schwachsinn, solch eine dämliche Ausrede! Aber nachts Mails an die Mitarbeiter schreiben, dafür war Zeit. Es war eindeutig, dass er nicht hatte antworten wollen!
Das Gefühl der Beklemmung wurde größer. Wo war dieser zärtliche und aufgeschlossene Mann vom Wochenende?
»Es wäre schön gewesen, wenn du dich wenigstens kurz gemeldet hättest.«
»Mhm«, brummte er.
»Ich würde dich gern was fragen«, tastete sie sich vorsichtig heran.
»Ja?« Gesprächigkeit hörte sich anders an.
»Was war das denn am Wochenende für dich?« Es kostete Lea Überwindung, doch sie wollte einfach von ihm ein Signal, das ihr eine Richtung vorgab. Irgendwas, nur nicht dieses schreckliche Nichts.
Wieder nur ein kurzes »Mhm«.
»Möchtest du mich wiedersehen?« Lea trat den Weg nach vorn an. »Ich wünsche es mir schon, denn ich glaube, dass wir da mehr draus machen könnten als nur eine flüchtige Affäre und Spielbeziehung.« Bewusst wiederholte sie seine Worte.
Jetzt war es raus! So einfach würde er sie jetzt nicht abschütteln können. Sie war fest entschlossen, ihn aus seinem Schneckenhaus zu zerren; sie würde nicht zulassen, dass er wieder hinter seiner Mauer verschwand.
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