Harry Potter und die Heiligtümer des Todes by J.K. Rowling

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes by J.K. Rowling

Autor:J.K. Rowling
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: ebook
Herausgeber: Pottermore Limited


Xenophilius Lovegood

Harry hatte nicht erwartet, dass Hermines Zorn über Nacht abklingen würde, und war daher nicht überrascht, dass sie am nächsten Morgen vorwiegend über finstere Blicke und betontes Schweigen mit ihnen kommunizierte. Ron gab sich im Gegenzug in ihrer Nähe ungewöhnlich zerknirscht, um seine nachhaltige Reue deutlich sichtbar zu machen. Wenn sie alle drei zusammen waren, hatte Harry nun in der Tat den Eindruck, als wäre er der einzige nicht Trauernde auf einer schwach besuchten Beerdigung. In den wenigen Momenten, die Ron mit Harry allein verbrachte (beim Wasserholen und bei der Suche nach Pilzen im Unterholz), legte Ron eine unverschämt gute Laune an den Tag.

»Jemand hat uns geholfen«, sagte er immer wieder. »Jemand hat uns diese Hirschkuh geschickt. Jemand ist auf unserer Seite. Einen Horkrux hätten wir erledigt, Mann!«

Ermutigt durch die Zerstörung des Medaillons, diskutierten sie nun darüber, wo die anderen Horkruxe stecken könnten, und obwohl sie diese Frage schon so häufig erörtert hatten, war Harry zuversichtlich und sicher, dass dem ersten Durchbruch weitere folgen würden. Dass Hermine schmollte, konnte seine Hochstimmung nicht trüben: Ihre plötzliche Glückssträhne, das Erscheinen der geheimnisvollen Hirschkuh, die Entdeckung des Schwertes von Gryffindor und vor allem Rons Rückkehr machten Harry so glücklich, dass es ihm ziemlich schwerfiel, ernst zu bleiben.

Spät am Nachmittag entflohen er und Ron wieder einmal Hermines drückender Gegenwart unter dem Vorwand, dass sie die kahlen Sträucher nach Brombeeren absuchen wollten, die in Wahrheit gar nicht vorhanden waren, und setzten ihren Austausch von Neuigkeiten fort. Harry hatte es endlich geschafft, Ron die ganze Geschichte seiner und Hermines verschiedener Unternehmungen zu schildern, mit all dem, was in Godric’s Hollow passiert war; Ron erzählte Harry nun alles, was er während der Wochen, in denen er weg gewesen war, über das Geschehen draußen in der Zaubererwelt erfahren hatte.

»… und wie habt ihr die Sache mit dem Tabu rausgefunden?«, fragte er Harry, nachdem er von den vielen verzweifelten Versuchen Muggelstämmiger berichtet hatte, dem Ministerium zu entkommen.

»Dem was?«

»Du und Hermine habt aufgehört, den Namen von Du-weißt-schon-wem zu nennen!«

»Ach so. Nun, das ist nur eine schlechte Angewohnheit, die sich bei uns eingeschlichen hat«, sagte Harry. »Aber ich hab kein Problem damit, ihn V–«

»NEIN!«, brüllte Ron, worauf Harry einen Satz in die Hecke machte und Hermine (die in einem Buch vergraben am Zelteingang saß) ihnen einen finsteren Blick zuwarf. »Tut mir leid«, sagte Ron und zog Harry aus den Brombeersträuchern, »aber der Name wurde mit einem Bann versehen, Harry, auf diese Weise spüren sie Leute auf! Wenn man seinen Namen benutzt, dann brechen alle Schutzzauber, das gibt irgendeine magische Störung – so haben sie uns in der Tottenham Court Road gefunden!«

»Weil wir seinen Namen benutzt haben?«

»Genau! Eins muss man ihnen lassen, raffiniert ist das schon. Nur Leute, die sich ihm ernsthaft widersetzt haben, wie Dumbledore, haben sich jemals getraut, ihn zu verwenden. Jetzt haben sie ihn mit einem Tabu belegt, und jeder, der ihn ausspricht, kann aufgespürt werden – eine schnelle und einfache Methode, Ordensmitglieder zu finden! Beinah hätten sie Kingsley gekriegt –«

»Ehrlich?«

»Tja, Bill meinte, eine Bande von Todessern hätte ihn in die Enge getrieben, aber er hat sich rausgekämpft.



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