Hardliner by Lawson Mike

Autor:Lawson, Mike [Mike, Lawson,]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
Herausgeber: blanvalet
veröffentlicht: 2017-07-12T16:00:00+00:00

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Für Oliver Lincoln war es Stress, mit dem Klienten in Verbindung zu treten, aber um mit der Kubanerin Kontakt aufzunehmen, brauchte er nur ein Restaurant in Miami aufzusuchen und sich eine gute Mahlzeit zu genehmigen. Das Restaurant war sehr beliebt und sehr teuer, und es gehörte der Kubanerin.

Sie setzte sich zu ihm, nachdem er seine Mahlzeit beendet hatte. Ihm war klar, dass sie ihm trotz der vielen Aufträge, die er ihr im Laufe der Jahre verschafft hatte, das Essen in Rechnung stellen würde. Sie war der größte Geizhals, dem er jemals begegnet war. Das Restaurant war eine gute Einkommensquelle für sie, und ihr anderer Job war noch lukrativer, aber sie wohnte in einem mittelgroßen Haus in einem Mittelklasseviertel in Miami, sie kaufte ihre Garderobe von der Stange, und sie fuhr ein gemütliches Hybridfahrzeug, das mit siebeneinhalb Litern auf hundert Meilen auskam. Lincoln vermutete, dass die Kubanerin Millionen in einer Bank auf den Cayman Islands gebunkert hatte – oder sie waren in einer Blechdose in ihrem Garten vergraben –, aber er hatte keine Ahnung, wofür sie das viele Geld sparte. Lincoln konnte sich nicht zur Ruhe setzen, weil er an so vielen kostspieligen Dingen hing. Die Kubanerin hingegen hätte sich schon vor Jahren aus dem Geschäft zurückziehen können, wenn sie es gewollt hätte. Aber sie liebte Geld – und nicht etwa die Dinge, die man mit Geld kaufen konnte. Zu solchen Leuten hatte Oliver Lincoln einfach keinen Draht.

Die zweite Seltsamkeit an der Kubanerin war, dass sie eine wunderschöne Frau war, die anscheinend kein Interesse an Sex hatte. Er schätzte sie auf knapp vierzig. Sie hatte eine üppige Figur, makellose hellbraune Haut und langes, glänzendes schwarzes Haar. Lincoln hatte sich durchaus bemüht, sie ins Bett zu bekommen, aber sie weigerte sich, in irgendeine Beziehung zu ihm zu treten, die nichts mit ihren Geschäften zu tun hatte. Und weil er eher aus professionellen Gründen als aus persönlichen über sie informiert sein musste, war er ihr bei mehreren Gelegenheiten gefolgt. Vielleicht hatte sie als Jugendliche Liebhaber gehabt, aber Lincoln kannte sie, seit sie fünfundzwanzig gewesen war, und in der ganzen Zeit hatte sie keine Affären oder Beziehungen gehabt, die ihm aufgefallen wären.

»Ich möchte, dass ein bestimmter Mann aus dem Verkehr gezogen wird«, sagte Lincoln. »Wenn er irgendeinen Unfall hat, der es nötig macht, dass er mehrere Monate im Krankenhaus verbringt, wäre das völlig in Ordnung, vorausgesetzt, es besteht kein Zweifel, dass es ein Unfall war. Sie können ihn auch töten, wenn das leichter ist, aber es darf auf keinen Fall der Eindruck entstehen, dass er das Ziel war. Sie müssten in dem Fall dafür sorgen, dass sein Tod nach einem Kollateralschaden aussieht. Es wäre zum Beispiel akzeptabel, wenn ein Bus in eine Menschenmenge rast, in der er sich zufällig aufhält.« Lincoln lächelte, als er das sagte. Er rechnete nicht damit, dass sie den Mann wirklich mit einem Bus überfahren würde. Trotzdem erwiderte sie sein Lächeln nicht. Sie hatte generell keinen Sinn für Humor. Er hätte sie sogar recht langweilig gefunden, wenn sie nicht so gut in ihrem Job wäre.

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