Happy Darm by Pedre Vincent
Autor:Pedre, Vincent
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Goldmann TB - Modernes Leben
veröffentlicht: 2017-01-17T11:35:29+00:00
FODMAP-Intoleranzen
FODMAP ist die Abkürzung für »fermentable oligo-, di- and monosaccharides and polyols« (zu Deutsch: »fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole«). Was diese Gruppe von Kohlenhydraten und Zuckeralkoholen in der Nahrung so problematisch macht, ist, dass sie Wasser anziehen, schwer verdaulich sind und schlecht absorbiert werden – es sei denn, sie werden von Enzymen gespalten – und schnell von den Darmbakterien fermentiert. Diese Vergärung führt zu Wasser- und Gasansammlungen im Darm.
FODMAP-reiche Nahrungsmittel enthalten Laktose, Fruktose, Fruktane, Galactane und Zuckeralkohole (Polyole).
Die Symptome einer FODMAP-Intoleranz gleichen denen des Reizdarmsyndroms sowie anderer Magen-Darm-Erkrankungen. Unter anderem zählen dazu:
• Schmerzen oder Krämpfe im Abdomen
• Gasbildung
• vermehrtes Aufstoßen
• Blähungen
• ein aufgetriebener Bauch
• Verstopfung und/oder Durchfall.
Wie klinische und wissenschaftliche Studien gezeigt haben, vermag eine FODMAP-arme Diät die Bauchschmerzen von Patienten zu lindern, die am Reizdarmsyndrom oder an entzündlichen Darmerkrankungen mit leichtem Entzündungsgrad leiden. Auch Zöliakiepatienten, die nicht auf eine glutenfreie Ernährung ansprechen, profitieren von einer FODMAP-armen-Diät.
In der Happy-Darm-Diät kommen potenziell FODMAP-Intoleranzen auslösende Nahrungsmittel in sehr begrenztem Umfang vor. Wenn Sie sich der FODMAP-Bestandteile bewusst sind, erzielen Sie schon durch eine geringfüge Anpassung eine Verbesserung Ihrer Darmsymptomatik.
Zu den problematischen FODMAP-Inhaltsstoffen im Detail:
Laktose ist nicht nur in Kuhmilch, sondern auch in Schafs- und Ziegenmilch enthalten. Normalerweise kommt es innerhalb von 30 bis 120 Minuten nach dem Verzehr von Milchprodukten zu den Reaktionen. Ausführliche Erläuterungen zur Laktoseintoleranz finden Sie hier.
Fruktose gehört zu den Kohlenhydraten und ist Bestandteil von Früchten, Honig, Ahornsirup, Agavensirup und von Fruktose-Glukose-Sirup. Zu den Nahrungsmitteln, die besonders fruktosereich sind und daher mit größerer Wahrscheinlichkeit Symptome auslösen, gehören Birnen, Mangos und rote Äpfel.
Fruktane sind kurzkettige Kohlenhydrate, die unter anderem Fruktosemoleküle enthalten. Die Bezeichnung Fruktane wird mitunter synonym zu Fructooligosaccharide (FOS) verwendet. FOS sind ein häufig vorkommendes Präbiotikum, gute Lieferanten sind: Artischocken, Lauch, Knoblauch, Zwiebeln und Yambohnen.
Die meisten Fruktane werden in Form von Weizen konsumiert. Da uns das Enzym zur Spaltung von Fruktanen fehlt, führt übermäßiger Verzehr zu Blähungen, vermehrter Gasbildung und Schmerzen. Wenn Sie es mit der Supplementierung von Präbiotika (wie zum Beispiel FOS-Pulver) übertreiben, kann es im Übrigen zu denselben Symptomen kommen.
Galactane sind wasserlösliche Polysaccharide (Mehrfachzucker). Auch das Enzym für die Spaltung von Galactanen fehlt uns. Den höchsten Galactangehalt haben Bohnen und Linsen.
Zuckeralkohole (Polyole) sind in einigen Obst- und Gemüsesorten enthalten, doch noch häufiger findet man sie als zugesetzte Süßungsmittel in zuckerfreien Kaugummis, Minzbonbons, Hustentropfen und anderen Medikamenten. Schränken Sie den Verzehr folgender Zuckeralkohole ein: Sorbit, Mannit, Maltit, Erythrit und Xylit. Erythrit verursacht die wenigsten Darmleiden. Xylit wird nicht nur als Zuckeraustauschstoff eingesetzt, sondern findet sich aufgrund seiner kariesreduzierenden Eigenschaften auch in Zahncremes.
Viele Menschen leiden, ohne es zu wissen, an einer Unverträglichkeit von Zuckeralkoholen und stellen daher keine Verbindung zu Ihren Beschwerden her, wenn sie beispielsweise Kaugummi kauen. Die Symptome können sehr subtil sein. Sie müssen daher ganz genau auf die Signale Ihres Körpers achten, um sie überhaupt zu bemerken.
Wenn FODMAP-haltige Speisen für Ihren Organismus ein Problem sind, wird ein Verzicht auf diese Nahrungsmittel alle Symptome wie Blähungen, Unwohlsein, vermehrte Gasbildung, Bauchschmerzen und Durchfall lindern. Der Grund: Sie führen den Bakterien in Ihrem Darm mit der Nahrung deutlich weniger kurzkettige Kohlenhydrate zu, die diese dann fermentieren könnten.
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