Halliday, Gemma - Hollywood Gossip 2 by Schnappschüsse und ein Todesfall Vier

Halliday, Gemma - Hollywood Gossip 2 by Schnappschüsse und ein Todesfall Vier

Autor:Schnappschüsse und ein Todesfall Vier
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-04-28T05:14:20+00:00


12

»Die Gangster?«, flüsterte ich.

Er nickte sichtlich angespannt, schaltete den Lautsprecher ein und legte das Telefon zwischen uns auf den Tisch.

»Was wollen Sie?«, fragte Trace. Ich war beeindruckt – ich hätte es nicht fertiggebracht, so gelassen mit den Typen zu sprechen, die gerade meinen Agenten erschossen hatten.

»Das wissen Sie ganz genau«, erwiderte der Anrufer. Es war eine tiefe Männerstimme, in der ein leichter Oststaatenakzent mitschwang. Vielleicht Jersey? Möglicherweise hatte ich auch nur zu viele Folgen Sopranos geschaut und bildete mir was ein.

»Sie wollen den USB-Stick«, sagte Trace. »Hören Sie, ich habe Ihnen schon gesagt, dass ich ihn nicht habe.«

»Genauso wenig, wie Ihr Agent ihn hatte.«

Obwohl ich mir schon vorher fast hundertprozentig sicher gewesen war, dass diese Typen Decker auf dem Gewissen hatten – als ich hörte, wie der Anrufer in der Vergangenheitsform von Trace’ Agent sprach, gab es keinen Zweifel mehr. Ein Schauder lief mir den Rücken hinunter, und ich umklammerte meine Kaffeetasse.

»Sie haben ihn umgebracht«, sagte Trace und sprach meine Gedanken aus.

Der Mann überging die Anschuldigung und kam direkt zur Sache. »Wo ist der Stick?«, fragte er.

»Ich weiß es wirklich nicht. Himmel, ich würde es Ihnen sagen, wenn ich es wüsste!«

Ein Knurren war die einzige Antwort. Dann: »Vierundzwanzig Stunden.«

»Vierundzwanzig Stunden was?«

»Sie haben vierundzwanzig Stunden Zeit, um den USB-Stick aufzutreiben.«

Trace runzelte die Stirn. Dann schüttelte er den Kopf: »Hören Sie, ich habe ihn Decker gegeben. Ich weiß wirklich nicht, wo er jetzt ist …«

»Dann finden Sie es besser heraus«, fiel ihm der Mann ins Wort. »Es sei denn, Sie möchten enden wie Ihr Agent.«

Bei diesen Worten starrten Trace und ich einander an.

»Vierundzwanzig Stunden«, wiederholte der Mann und legte auf.

Trace blickte das Telefon an. Dann sah er zu mir herüber.

»Ich glaube, er hat gerade damit gedroht, mich umzubringen«, sagte er und sprach damit das Offensichtliche aus.

Ich warf einen Blick auf die Zeitanzeige seines Handys. Halb drei.

»Wollen Sie immer noch nicht die Polizei anrufen?«, fragte ich. »Vielleicht können die den Anruf zurückverfolgen oder Ihr Telefon verwanzen oder …« Ich sprach nicht weiter. Hauptsächlich, weil mir nicht einfiel, wie die Polizei ihm helfen sollte. Selbst die wenigen Möglichkeiten waren dürftig.

Trace schüttelte den Kopf. »Nein. Die Bullen wären nur ein Klotz am Bein. Wir müssen unbedingt diesen USB-Stick finden.«

Ich stellte meine Kaffeetasse ab. »Okay. Wo fangen wir an?«

Er schwieg und warf mir einen raschen Blick zu. »Hören Sie, ich weiß es zu schätzen, dass Sie über diese ganze Sache bisher Stillschweigen bewahrt haben, aber ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, Sie noch weiter da mit hineinzuziehen.«

Ich blinzelte. »Ist das Ihr Ernst? Wir haben gerade zusammen eine Leiche gefunden – ich hänge in der Sache schon ziemlich tief drin.«

Er schüttelte den Kopf. »Haben Sie gehört, was dieser Typ gesagt hat?«, fragte er und deutete auf das Handy. »Er hat damit gedroht, mich umzubringen. Ich denke nicht, dass es sicher für Sie ist, mit mir zusammen unterwegs zu sein.«

Ich schwieg. Seine Sorge um mich war rührend. Auch wenn ich nicht völlig überzeugt war, dass es sich um echte Sorge um mein Wohlergehen und nicht einfach den Versuch handelte, eine Coverstory über seine Person abzuwehren.



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