Hades und das zwoelfte Maedchen by Aimée Carter

Hades und das zwoelfte Maedchen by Aimée Carter

Autor:Aimée Carter [Carter, Aimée]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Paranormal
ISBN: 9783955763312
Barnesnoble:
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2013-12-09T23:00:00+00:00


KATE

Katherine Winters kam an einem sonnigen Septembermorgen zur Welt, nur wenige Wochen vor der Herbst-Tagundnachtgleiche. Und sobald er von ihrer Geburt erfuhr, zog Henry sich für die nächsten Jahre in die Unterwelt zurück, versteckte sich vor der Gewissheit, dass unausweichlich eines Tages auch ihr Blut an seinen Händen kleben würde.

Diana hatte eine sterbliche Gestalt angenommen, um ihre Tochter aufzuziehen, doch auch der Rat war nie weit und wachte über Kate, als sei sie die Erlösung in Person. Auch wenn sie auf Henrys Bitten niemals direkt mit ihm über das Mädchen sprachen, fing er doch immer wieder Unterhaltungsfetzen über Kates Entwicklung auf. Wie die Geburt verlaufen war; ihr erster Schultag; wie Diana sich unter den Sterblichen einfügte, als wäre sie nie etwas anderes gewesen. Und trotz seines Abstands konnte selbst er sehen, wie glücklich die beiden waren. Diana hatte endlich das Leben, das sie verdiente, und er freute sich über alle Maßen.

Doch so froh es ihn machte, dass sie endlich über ihre Seelenqualen wegen Persephone hinweg war: Er konnte nicht über die Tatsache hinwegsehen, dass er ihr eines nicht allzu fernen Tages auch dieses Glück nehmen würde. Und je näher dieser Tag rückte, desto mehr grübelte er darüber nach, und je mehr er grübelte, desto flehentlicher bekniete er Diana, ihn gehen zu lassen. Ihrer Tochter das Leben zu schenken, das sie verdiente. Eines, in dem sie ihr Schicksal selbst wählen könnte. Doch wie er auch argumentierte: Wieder und wieder beharrte Diana darauf, dass Kate die Wahl haben würde, dass sie es sein würde, die sich entschied, an seiner Seite zu stehen. Und dass sie die Freiheit hätte, ihr eigenes Leben zu leben, wenn sie es nicht versuchen wollte.

Doch Henry wusste es besser. Selbst wenn Kate Nein sagte, wenn sie volljährig wurde, würde der Rat einen Weg finden, sie so zu manipulieren, dass sie es trotzdem tat. Schon beim bloßen Gedanken daran, sie in die Fußstapfen ihrer Schwester zu stoßen, wurde ihm übel. Doch die Würfel waren gefallen, ihr Schicksal war besiegelt. Sie würde Nummer zwölf werden.

„Du solltest sie mal besuchen“, sagte James eines Abends, als Henry in seinem Arbeitszimmer saß, Cerberus dösend zu seinen Füßen.

Henry hob eine Augenbraue und starrte ihn an. „Und du solltest nicht hier sein.“

Darauf zuckte James nur mit den Schultern. „Wird ja sowieso bald mein Reich hier, also, was macht’s?“

„Tatsächlich?“, entgegnete Henry.

„Na ja, schon. Außer, du glaubst, dass es diesmal funktioniert.“

Henry schwieg. Er hoffte, es würde funktionieren, doch tief in seinem Innern, an einem Ort, den zu besuchen er sich nur selten erlaubte, wusste er, dass es das nicht würde. Sie hatten alles in ihrer Macht Stehende getan, um Bethany zu beschützen; er wusste nicht, was bei Kate anders sein sollte. „Warum bist du hier, James?“

„Um dafür zu sorgen, dass du die Chance bekommst, die ich nicht hatte“, erwiderte James und schob die Hände tief in die Hosentaschen. „Selbst wenn Kate etwas zustößt, ist sie ein tolles Mädchen. Und du bist ein Idiot, wenn du noch mehr Zeit damit verschwendest, ihr aus dem Weg zu gehen.“

Henry verengte die Augen.



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