Gut geplant ist halb verliebt by Sonia Savic

Gut geplant ist halb verliebt by Sonia Savic

Autor:Sonia Savic
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783955767501
Herausgeber: MIRA Taschenbuch


17. Kapitel

„Ich mag sie.“

Josh nahm die tropfende Servierplatte entgegen, die ihm seine Mutter reichte, und trocknete sie ab. „Ja, das hast du schon ungefähr hundert Mal gesagt.“

„Du magst sie auch. Sonst hättest du sie nicht mit hierher gebracht“, betonte sie und schaute ihn wissend an, während sie einen weiteren dreckigen Teller in das Spülwasser gleiten ließ.

„Wir sind Freunde, Mom.“

„Mmm-hmm. Du hast an einem Feiertag noch nie einen Freund oder eine Freundin zum Abendessen mitgebracht.“

„Weil all meine anderen Freunde Familie vor Ort haben“, entgegnete er und schaute herüber ins Wohnzimmer, wo Heather mit seinem Vater neben dem Feuer saß und lachte. Sie sahen sich ein altes Fotoalbum an, in dem es wahrscheinlich jede Menge Bilder von seinem nackten Babyhintern gab.

„Hat sie erwähnt, dass ihre Mutter aus Michigan kommt?“, fragte Sue.

„Ja“, antwortet Josh und griff nach einem weiteren Teller zum Abtrocknen.

„Aber sie stehen sich nicht sehr nahe.“

„Doch, ich glaube schon“, erwiderte Josh und legte den Teller auf den sauberen Stapel. „Sie telefonieren jeden Sonntag. Aber ihre Mom wollte nicht nach New York kommen, und ich habe den Eindruck, das wurmt Heather.“

„Natürlich tut es das. Das ist ihr Zuhause. Ich bin mir sicher, sie würde das gerne mit ihr teilen. Schade, dass ihre Mom sich nicht überwinden kann.“

„Nicht jeder hat so viel Glück mit seinen Eltern“, sagte er und beugte sich zu seiner Mutter herunter, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben.

Sie verdrehte die Augen. „Du schmierst mir Honig um den Mund, damit ich aufhöre, dich weiter über deine und Heathers Beziehung auszufragen.“

„Freundschaft. Es ist eine Freundschaft“, berichtigte er sie und dachte daran, was seine Schwester ihm geraten hatte.

Und je mehr Josh darüber nachdachte, desto mehr fragte er sich, ob eine Freundschaft vielleicht genau das war, wobei er es mit Heather belassen sollte. Er wollte sie noch immer – ziemlich dringend sogar. Doch er mochte sie viel zu sehr, als dass er sie verlassen könnte. Und wenn er mit ihr schlief, gäbe es keine andere Möglichkeit, als sie zu verlassen.

Das Dilemma: Er bekam den Anblick ihres Hinterns nicht mehr aus dem Kopf. Es hatte ein Spaß sein sollen, als er am Morgen in ihr Schlafzimmer geplatzt war, er wollte sie aufregen, denn diese Art war es eben, wie sie miteinander umgingen. Und er hatte es wiedergutmachen wollen, dass er sich neulich im Restaurant wie ein Arsch verhalten hatte.

Doch dann hatte sie einfach nur dagestanden, die Haare ganz zerzaust, mit einem winzigen Trägerhemd und einem roten Tanga, und er begehrte sie plötzlich so sehr, dass er glaubte, gleich in Ohnmacht zu fallen.

Das musste aufhören. Jetzt. Vor allem, seit Trevor wie besessen von der Frau zu sein schien. Er wollte seinen besten Freund nicht vom Sex abhalten. Wohl zum hundertsten Mal in der vergangenen Woche fragte er sich, ob etwas zwischen ihnen gelaufen war in jener Nacht, als Trevor mit in ihre Wohnung gegangen war.

Trevor hatte er nicht gefragt. Er wusste, er würde ihn sofort durchschauen, und Josh wollte bei seinem Leadsänger und engen Freund keinen falschen Eindruck erwecken. Und er wollte Heather ja auch nicht für sich selbst, er wollte nur …

Wenn er das wüsste.



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