Guardians of Secret Powers 01 - Das Siegel des Teufels by Freund Peter

Guardians of Secret Powers 01 - Das Siegel des Teufels by Freund Peter

Autor:Freund, Peter [Freund, Peter]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: cbj
veröffentlicht: 2013-08-01T16:00:00+00:00


· 25 ·

Das Float

Taha erwartete uns bereits auf der Oberbaumbrücke. Das schwarze Bündel zu seinen Füßen, lehnte er gegenüber dem rechten Brückenturm an der gemauerten Wand der Kreuzgang ähnlichen Passage. Für den in rund Tausend Metern Entfernung aus der Spree aufragenden »Molecule Man« hatte er allerdings keinen Blick. Scheinbar gelangweilt beobachtete er vielmehr die Fußgänger, die die Brücke in beiden Richtungen überquerten. Obwohl es schon auf elf Uhr nachts zuging, war der Strom der Passanten noch immer nicht abgerissen. Ganz im Gegenteil: Es schienen ständig mehr zu werden. Die meisten von ihnen waren junge Leute und ganz offensichtlich Touristen, worauf nicht nur ihre Kleidung und die vielen Backpacks hindeuteten, sondern auch das lebhafte Gebrabbel in den verschiedensten Sprachen, das sich mit ausgelassenem Gelächter und dem Lärm der Autos zu einer ziemlich schrägen Geräuschkulisse vermischte.

Taha begrüßte mich mit einem anerkennenden Nicken. »Gute Arbeit, Nele. Dieser Casanova2.0 ist nicht mal auf die Idee gekommen, einen Blick auf seinen Balkon zu werfen. Es hat dir hoffentlich ein wenig Spaß gemacht, ihn zu beschäftigen?«

»Sogar riesigen Spaß!«, spottete ich und verdrehte die Augen. »Ich wäre dir wirklich dankbar, wenn ich so etwas nie wieder machen müsste.«

»Das überrascht mich jetzt aber.« Kjell grinste wieder sein vieldeutiges Wikingergrinsen. »Ich finde, für so etwas hast du wirklich Talent!«

»Was glaubst du wohl, warum ich Nele dafür ausgesucht habe?«, hieb Taha prompt in die gleiche Kerbe und griente ebenfalls so unverschämt, dass ich ihm am liebsten eine gescheuert hätte.

Das war nun der Dank dafür, dass ich diese blöden Guardians unterstützte, anstatt mit Oma Mimi faul auf dem Sofa zu sitzen!

»Sorry«, entschuldigte sich Taha da auch schon. »War doch nicht böse gemeint. Glaub mir, wir sind dir wirklich dankbar für deine Hilfe!« Dazu sah er mich mit seinen unergründlichen Smaragdaugen so treuherzig an, dass mein Ärger auf der Stelle dahinschmolz wie Schnee unter der heißen Mittagssonne.

»Schon okay.« Ich winkte ab und verzog fragend das Gesicht. »Ich dachte, wir wollten zur Base?« Ich wusste natürlich längst, was damit gemeint war: die für Norpel nicht sichtbare Etage der GSP im Akademie-Gebäude am Gendarmenmarkt.

»Wollen wir ja auch«, antwortete Taha und richtete seinen Blick auf die Stahltür im Brückenturm. Da endlich begriff ich, was Kjell und er vorhatten: Sie wollten den Weg durchs Web nehmen! Die Sache hatte nur einen Haken: »Aber all die Leute hier«, flüsterte ich Taha ins Ohr. »Wenn wir vor deren Augen durch die Tür springen, gibt das doch ein Riesentohuwabohu! Und morgen sind alle Zeitungen voll davon!«

»Nur, wenn sie das auch mitbekommen«, antwortete Taha mit einem verschwörerischen Lächeln. »Aber das werden sie nicht – jede Wette!« Damit nickte er Kjell zu, der zu seinem Communicator griff und einmal mehr auf einen Knopf drückte.

Kurz darauf ertönte erneut ein schrilles Silvesterkracherheulen. Nur einen Wimpernschlag später explodierte ein Feuerwerkskörper auf der gegenüberliegenden Brückenseite und sprühte regenbogenfarbene Leuchtkaskaden in die Nacht. Während die Köpfe sämtlicher Passanten herumflogen und sie das grellbunte Lichterspektakel mit großen Augen und vielstimmigen »Ahs« und »Ohs« bestaunten, nickte Taha Kjell und mir zu. »Los jetzt!«

Wir rannten auf die Stahltür zu,



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