Grenze im Nichts by William Voltz

Grenze im Nichts by William Voltz

Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmischen Burgen, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1979-03-20T01:00:00+00:00


6.

In seiner Entwicklung vom einfachen Bauarbeiter zu dem, was er jetzt darstellte, bildeten zwei schreckliche Katastrophen die Meilensteine. Seine Erinnerung an die Vergangenheit war weitgehend verschwommen, aber an diese beiden Ereignisse erinnerte er sich in allen Einzelheiten. Das erste von beiden war seine Entlarvung als Schuldiger an einem statischen Fehler an diesem Bauwerk und seine damit verbundene Verurteilung. Das, zweite war die Zerstörung des Bauwerks durch seinen eigentlichen Besitzer.

Nach dem ersten Zwischenfall hatte er sich innerhalb des Bauwerks versteckt, um der Bestrafung zu entgehen, nicht ahnend, daß der gesamte Komplex in einen völlig anderen Raum versetzt werden könnte. Als er diesen Umstand entdeckt hatte, war es bereits zu spät gewesen. Er hatte sich damit abfinden müssen, niemals wieder dorthin zurückkehren zu können, wo sich seine Heimat befand. Der eigentliche Bewohner des Bauwerks hatte sich bis zu seinem Selbstmord nur selten hier aufgehalten, so daß es seinem heimlichen Nachbarn leichtgefallen war, sich vor ihm zu verbergen.

Cerveraux, das war der Name des ehemaligen Bauarbeiters, hatte bis zur zweiten Katastrophe in stummer Verzweiflung auf den Tod gewartet. Dann jedoch, nach der Zerstörung des Bauwerks, war eine Veränderung mit ihm passiert, die er in ihrer ganzen Tragweite noch immer nicht ganz begriffen hatte.

Er vermutete, daß der dramatische Prozeß in seinem Metabolismus eine durch äußere Einflüsse ausgelöste Metamorphose sein mußte. Die Folge war zunächst ein außerordentliches und unkontrolliert erscheinendes Wachstum gewesen. Die Deformation von Cerveraux’ Körper war mit zunehmender Unbeweglichkeit einhergegangen und schließlich war er so monströs und plump geworden, daß er sich überhaupt nicht mehr von der Stelle hatte rühren können. Sein Aussehen erinnerte ihn nicht mehr an den ehemaligen Bauarbeiter Cerveraux. Im Endstadium dieser rätselhaften Metamorphose hatte Cerveaux abermals auf den Tod gewertet, denn er war unfähig gewesen, sich mit Nahrung zu versorgen oder seine unmittelbare Umgebung in einem Zustand zu halten, der sie erträglich erscheinen ließ.

Etwa zu diesem Zeitpunkt hatte er sein erstes organisches Töchtersystem abgesondert und gelernt, es für alle möglichen Arbeiten zu delegieren.

Inzwischen besaß er einige Dutzend solcher Systeme. Sie alle arbeiteten für ihn. Es war ein Schwarm fleißiger Diener, die Garanten für seinen Fortbestand und für die. Erhaltung der vier Türme, in denen die lebenswichtigen Anlagen des Bauwerks untergebracht waren, Die Existenz der Tochtersysteme hatte Cerveaux’ Einsamkeit nur unwesentlich gemildert, denn eine Kommunikation mit ihnen bedeutete letztlich nicht mehr als eine verfeinerte Form des Selbstgesprächs. Immerhin konnte er hoffen, in dieser Weise einige Jahrhunderttausende zu überstehen, und irgendwann in diesem Zeitraum mußte der Zufall irgend jemand hierher führen.

Und nun war es geschehen!

Die Tochtersysteme hatten Cerveraux die Ankunft eines Fremden gemeldet. Er war durch das noch intakte Transmittersystem in das Bauwerk gekommen und hatte sich über die zertrümmerte Plattform hinweg auf einen der vier Türme zubewegt. Es war nicht jener Turm, in dem Cerveraux sich aufhielt, aber das war für die Pläne des ehemaligen Bauarbeiters auch unwesentlich.

Seine Tochtersysteme, die sich zu ihrem eigenen Schutz in flugfähigen ‘Kapseln befanden, hatten die Überwachung des Besuchers übernommen. Der Unbekannte befand sich nun innerhalb des Liftstrahls, der ihn zu den oberen Turmräumen transportieren .würde.



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