Grant County 05 - Gottlos by Karin Slaughter

Grant County 05 - Gottlos by Karin Slaughter

Autor:Karin Slaughter [Slaughter, Karin]
Die sprache: deu
Format: azw3, epub
veröffentlicht: 2013-09-11T22:00:00+00:00


Als Jeffrey den Wagen vor Dipsy’s Diner parkte, fiel ihm auf, dass er nicht mehr hier gewesen war, seit Joe Smith, der frühere Sheriff von Catoogah, noch im Amt war. Damals, als Jeffrey in Grant County anfing, hatten sich die beiden Männer alle paar Monate über dünnem Kaffee und zähen Pfannkuchen zusammengesetzt. Im Laufe der Zeit, als Crystal Meth auch in Kleinstädten zum Problem wurde, waren ihre Treffen ernster und regelmäßiger geworden. Doch seit Ed Pelham den Sheriffstern trug, hatte Jeffrey ihm nicht einmal einen Höflichkeitsbesuch abgestattet, geschweige denn mit dem Kerl zu Mittag gegessen. Was Jeffrey anging, war der Pfennigfuchser dem alten Joe Smith nicht einmal ansatzweise gewachsen.

Jeffrey sah sich auf dem leeren Parkplatz um und fragte sich, was Esther Bennett an einem Ort wie diesem zu suchen hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie überhaupt etwas aß, das nicht aus ihrem eigenen Garten, ihrer eigenen Küche stammte. Wenn Dipsy’s das einzige Restaurant war, das sie kannte, war sie besser dran, zu Hause Pappkarton zu essen.

Als er reinkam, stand May-Lynn Bledsoe hinter dem Tresen und warf ihm einen koketten Blick zu. «Ich hab schon gedacht, du liebst mich nicht mehr.»

«Wie kommst du bloß auf so was», gab er zurück, überrascht von ihrem Flirtversuch. Er war bestimmt fünfzigmal hier gewesen, und sie hatte ihn nie eines Blickes gewürdigt. Er blickte sich in dem leeren Diner um.

«Du hast es gerade noch vor der Rushhour geschafft», säuselte sie. Jeffrey bezweifelte, dass in nächster Zeit mit einem Ansturm von Gästen zu rechnen war. May-Lynns spröder Charme und ihr lauwarmer Kaffee waren nicht unbedingt die beste Empfehlung. Joe Smith war ein großer Fan der Käse-Zwiebel-Pommes gewesen und hatte zum Kaffee immer eine dreifache Portion davon bestellt. Jeffrey konnte sich gut vorstellen, dass Joes plötzlicher Herzinfarkt mit sechsundfünfzig einige Gäste abgeschreckt hatte.

Er sah, wie ein relativ neuer Toyota auf den Parkplatz fuhr. Der frühe Morgenwind peitschte den Staub über den Kiesparkplatz. Als Esther Bennett aus dem Wagen stieg, musste sie sich gegen die Tür stemmen. Jeffrey wollte ihr schon zu Hilfe eilen, doch May-Lynn bewachte die Tür wie ein Terrier, als hätte sie Angst, er könnte seine Meinung ändern und gehen. Sie pulte mit dem kleinen Finger in ihren Backenzähnen herum und fragte: «Das Übliche?»

«Nur Kaffee, bitte», sagte er und sah zu, wie Esther hastig die Stufen zum Eingang heraufkam, den Mantel hielt sie mit beiden Händen am Kragen zu. Die Glocke über der Tür klingelte, als sie eintrat, und Jeffrey stand auf, um sie zu begrüßen.

«Chief Tolliver», begann sie atemlos. «Entschuldigen Sie die Verspätung.»

«Aber nein», sagte er und bedeutete ihr, sich zu setzen. Er wollte ihr aus dem Mantel helfen, doch sie ließ ihn nicht.

«Entschuldigen Sie», wiederholte sie und rutschte auf die Bank. Ihre Not war so spürbar wie der Geruch von ausgebackenen Zwiebeln in der Luft.

Er setzte sich ihr gegenüber. «Erzählen Sie mir der Reihe nach, was passiert ist.»

Ein Schatten fiel auf den Tisch, und als er aufsah, stand May-Lynn mit dem Bestellblock über ihnen. Esther sah sie verwirrt an, dann bat



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