Gracie in Love by Susan Mallery

Gracie in Love by Susan Mallery

Autor:Susan Mallery [Mallery, Susan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-12-05T23:00:00+00:00


11. KAPITEL

Das ist jetzt nicht wahr“, sagte Gracie mit einer Stimme, die eher an ein hysterisches Kreischen erinnerte.

Statt ihr zu antworten, packte Riley sie an der Hand und zog sie ins Haus. Als die Tür zu war, betrachtete er die Kratzer auf seiner Brust und fluchte.

„Dieser elende Köter!“

Gracie drehte sich zu ihm um. „Ja, der Hund war schlimm. Aber was war das gerade? Der Typ mit der Kamera? Was soll das? Wer macht so was? Und wieso? Ich bin … am Ende! Irgendein Mann schleicht nachts um mein Haus herum, offensichtlich wird einer von uns beiden verfolgt und …“ Ihr Blick fiel wieder auf seine geschundene Brust, und sie zuckte zusammen. „Ab ins Bad. Sofort.“

Er folgte ihr durch den kleinen Flur in das altmodische Badezimmer, das in verschiedenen unattraktiven Grüntönen gehalten war.

Gracie kramte im Medizinschränkchen und brachte eine Tube zum Vorschein. „Ich glaube, das brennt nicht allzu sehr. Aber wir müssen was auf diese Kratzer schmieren. Soll ich sie vorher desinfizieren?“

„Das hat der Pool schon erledigt, denke ich. Das Wasser war zwar eiskalt, aber es war auch gut gechlort.“

Sie betrachtete seine klitschnasse Hose. „Die ist ruiniert.“

Seine Klamotten bereiteten ihm momentan die geringste Sorge. Und auch die Kratzer störten ihn gar nicht so sehr – er dachte angestrengt nach. Es war wohl kaum Gracie, die sich Feinde gemacht hatte. Ganz klar: Hinter ihm war jemand her.

Aber wieso? Gefiel es jemandem nicht, dass er die Bank übernommen hatte? Das war zwar möglich, aber eher unwahrscheinlich. Das bedeutete, Franklin Yardley musste dahinterstecken, der Bürgermeister von Los Lobos. Offensichtlich wollte er auf keinen Fall die Wahl verlieren.

„Und jetzt tapfer sein“, warnte Gracie ihn und schraubte den Deckel der Tube auf.

„Ich versprech’s“, erwiderte Riley.

„Dann ist es ja gut.“

Als sie ihn mit der Salbe einrieb, ging er die verschiedenen Möglichkeiten durch. Der Fotograf musste schon die ganze Zeit hier herumgelungert und sie beobachtet haben. Also folgte er Riley – oder jemand hatte ihm einen Tipp gegeben.

Er sah zu, wie Gracie ihn einschmierte. Sie war diejenige, die am besten wusste, wann er bei ihr war. Sie war auch nicht gleich zur Tür gekommen. Hatte sie vielleicht erst noch einen Anruf gemacht?

Doch diese Möglichkeit musste er ausschließen. Gracie würde ihm niemals eine Falle stellen.

Sein Unwille, sie in den Kreis der Verdächtigen einzubeziehen, verriet ihm zwei Dinge: Erstens, er war schon tiefer in der Sache mit ihr drin, als er geahnt hatte. Und zweitens, wahrscheinlich war sie schuldig.

Gracie stand mitten in ihrer Einfahrt und ermahnte sich, ruhig weiterzuatmen. Es war eine dieser Nächte gewesen, in denen ihr Sodbrennen sie bis weit nach Mitternacht wach gehalten hatte. Bohrende Gedanken hatten den Rest erledigt. Sie war total erschlagen, mürrisch und im Moment auch noch stinksauer.

Auf der Titelseite der Lokalzeitung prangte ein halbseitiges Bild von Riley. Er hatte ein Handtuch um den Kopf gewickelt und sah aus, als wollte er sich vor der Kamera verstecken, obwohl er sich lediglich die Haare abtrocknete. Noch schlimmer waren die Kratzer auf seiner Brust. Sie verrieten nichts von den Ereignissen auf dem Nachbargrundstück. Nein, sie sahen aus, als stammten sie von einer wilden Liebesnacht.



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