Gottes falsche Anwälte. Der Verrat am Islam by Mouhanad Khorchide

Gottes falsche Anwälte. Der Verrat am Islam by Mouhanad Khorchide

Autor:Mouhanad Khorchide [Khorchide, Mouhanad]
Die sprache: deu
Format: azw3, epub
Tags: Religionsverfälschung, Islamisten, Allah, Barmherzigkeit, Muslime, Islamkritik, Sachbuch, Religion, Religionskritik, Gott, Islam
Herausgeber: Verlag Herder
veröffentlicht: 2020-07-12T22:00:00+00:00


9. Frauen als Objekte der Begierde?

These: Auch wenn die klassische islamische Theologie die patriarchalischen Strukturen nicht selbst geschaffen hat, leistete sie einen wesentlichen Beitrag, sie zu reproduzieren. Eine von Männern entworfene islamische Theologie sieht in Frauen Objekte, die auf ihren Körper reduziert werden. Viele Frauen machen das aber auch mit und reproduzieren selbst deren eigene Unterdrückungsstrukturen.

Die muslimische Frau auf dem Weg zur Selbstbestimmung

Die Kernbotschaft Mohammeds ist die Transformation der Gesellschaft, in der die Menschen als Objekte des Gehorsams und der Geschichte gelten, hin zu einer Gesellschaft, in der sie als selbstbestimmte Subjekte aufgewertet werden. Dazu gehört der sukzessive Übergang von patriarchalischen Strukturen hin zu solchen, die die Freiheit eines jeden Individuums garantieren und schützen. Frauen sollen nicht mehr als Objekte der Unterwerfung unter patriarchalischen Vorgaben leben, sie sollen schrittweise ihr Recht auf ein würdiges und selbstbestimmtes Leben zurückerobern. Es ist interessant zu sehen, wie der Koran zwischen theologischen Aussagen unterscheidet, die die Stellung der Frau vor Gott definieren, und solchen, die ihre Stellung in der Gesellschaft beschreiben.

Zu ersterer Gruppe zählen Aussagen wie diese: „Wir haben den Kindern Adams Würde verliehen.“ (Q 17:70) Der Koran macht hier keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Gott hat den Menschen als Menschen, nicht als Mann oder Frau erwählt und ihm seinen Geist eingehaucht. Ein anderer Vers gibt eindeutig zu verstehen, dass beide, Mann wie Frau, vor Gott gleich sind: „Wahrlich, die muslimischen Männer und die muslimischen Frauen, die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen, die bescheidenen Männer und die bescheidenen Frauen, die wahrhaftigen Männer und die wahrhaftigen Frauen, die demütigen Männer und die demütigen Frauen, die spendenden Männer und die spendenden Frauen, die fastenden Männer und die fastenden Frauen, die ihre Keuschheit wahrenden Männer und die ihre Keuschheit wahrenden Frauen, die Gottes gedenkenden Männer und die Gottes gedenkenden Frauen, Gott hat für sie Vergebung und großen Lohn vorgesehen.“ (Q 33:35) Ein weiterer koranischer Hinweis auf die theologische Gleichstellung von Männern und Frauen vor Gott lautet: „Verheißen hat Gott den gläubigen Männern und Frauen, im Paradies ewig zu verweilen, in den Gärten von Eden. Aber das Wohlgefallen Gottes ist noch größer.“ (Q 9:72) In der 4. Sure heißt es: „Wer Gutes verrichtet, sei es Mann oder Frau, und gläubig ist, jene werden ins Paradies eingehen und keineswegs Unrecht erleiden.“ (Q 4:124) Wir lesen im Koran auch, dass beide Geschlechter in einer ontologischen Dimension gleichberechtigt aus einem Wesen/einer geistigen Substanz (arab. Nafs) erschaffen worden sind (vgl. z. B. Q 6:98).

Der Koran trifft auch eine theologisch-anthropologische Aussage, nach der sich beide Geschlechter in Liebe und Barmherzigkeit zugeneigt sind: „Zu seinen Zeichen gehört, dass er euch Partnerinnen und Partner aus euch selbst schuf, damit ihr bei ihnen ruht. Und er hat zwischen euch Liebe und Barmherzigkeit gesetzt. Darin sind Zeichen für die Nachdenkenden.“ (Q 30:21)

Männer und Frauen stehen gleichwertig vor Gott. Wenn aber beide vor Gott gleich sind, muss diese Gleichwertigkeit auch hier und jetzt in der Gesellschaft Realität werden, damit die göttliche Intention durch menschliches Handeln Wirklichkeit wird. Allerdings kennt der Koran auch Aussagen, die die zu



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