Good Bye Mohammed by Norbert G. Pressburg

Autor:Norbert G. Pressburg [Pressburg, Norbert G.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Islam, Religionsgeschichte
veröffentlicht: 2020-04-05T16:00:00+00:00

Es gibt nun Versuche, diese Ereignisse mit außerislamischen Quellen zu belegen. Die üblicherweise genannten Namen sind Sophronius, Maximus der Bekenner, Thomas der Presbyter, Sebeos aus Armenien, Johannes von Damaskus und einige andere mehr.

Sofern sich die Texte zeitlich und den Autoren gesichert zuordnen lassen, ergibt sich ein sehr eindeutiges Bild.{52}

Es wird viel über „Sarazenen, Ismailiten, Hagariten“ berichtet, damals übliche Synonyme für „Araber“. Diese werden als „Häretiker“ wahrgenommen, in keinem Fall aber als Angehörige einer anderen Religion, geschweige denn des Islam. Diese Religionsbezeichnung ist im beschriebenen Zeitraum nicht existent.

Häretiker sind Abweichler von der eigenen Religion – genau das waren die arabischen Christen des 7. bis 9. Jahrhunderts und in abnehmendem Maße wohl auch noch später. Erhellend ist ein überliefertes Gespräch zwischen dem Patriarchen Johannes und einem Emir aus dem Jahre 644, also kurz nach Maavias Machtübernahme.{53} Worüber wird diskutiert? Neben Verwaltungsfragen über die Verschiedenheit der einzelnen Konfessionen, über Abraham, Moses und Maria – und natürlich über die Natur Jesu. Der Emir könnte Ihn As oder Ibn Saad gewesen sein. Nach Nevo und Koren{54} „ist der Emir mit Sicherheit kein Muslim. Er zeigt keinerlei Kenntnis oder Anhängerschaft, er erwähnt nie Muhamad, Koran oder Islam“.

Für solche Fälle allerdings – wie übrigens auch im Falle Maavias – hat die islamische Darstellung die Taqiyya-Keule zur Hand: Taqiyya ist die im Koran{55} sanktionierte religiöse Verstellung, sich aus einer Notsituation zu retten oder aus der vorgespielten Freundschaft mit einem Ungläubigen einen Vorteil zu ziehen. Der Emir hätte danach also aus taktischen Gründen nur so getan, als wäre er kein Muslim.

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