Gone 5: Angst (German Edition) by Grant Michael

Gone 5: Angst (German Edition) by Grant Michael

Autor:Grant, Michael [Grant, Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Ravensburger Buchverlag
veröffentlicht: 2013-10-23T22:00:00+00:00


Dreiundzwanzig

14 Stunden, 39 Minuten

Drake tauchte auf.

Er hatte keine Ahnung, wo er war. Der Ort fühlte sich eng und feucht an und roch nach Öl. Als er seinen Kopf bewegte, stieß er mit der Stirn an Eisen. Früher hätte das wehgetan, jetzt war es nur ein dumpfer Schlag.

Er blinzelte. Bis auf das wenige Licht, das durch ein Rechteck in der niedrigen Decke sickerte, war es stockfinster. Sah aus wie der Rand einer Art Luke. Nur ein paar Zentimeter über seinem Kopf.

Vorsichtig tastete er sich durch den winzigen Raum. Es dauerte eine Zeit, bis die Dinge einen Sinn ergaben. Der seltsame Metallblock. Das Rechteck an der Decke. Das unmerkliche Schwanken des Bodens unter ihm. Der Ölgeruch.

Er befand sich auf einem Boot.

Im Maschinenraum.

Eingequetscht wie eine Sardine in der Dose.

Er grinste. Sieh an, die kleine Brittney. Gut gemacht. Es war ihr tatsächlich gelungen, unbemerkt an Bord eines der Boote zu gelangen. Ob es das war, auf dem er Diana gesehen hatte? Nein, wohl eher nicht. Das traute er der einfältigen Zahnspangen-Brittney nun auch wieder nicht zu.

Nur, was jetzt? Irgendwie musste er immer noch an Diana rankommen. Leichter gesagt als getan. Okay, zuerst musste er sich ein Bild von der Lage machen.

Es dauerte eine Ewigkeit, bis er seinen Körper so weit verrenkt hatte, dass er sein Gesicht an die Luke drücken konnte. Lange würde er diese Position nicht halten können.

Um nicht umzufallen, stützte er sich mit der Hand am Motorblock ab. Dann drückte er mit der Spitze seines Tentakels die Lukentür langsam nach oben.

Sie ging problemlos auf. Er hob sie einen Zentimeter, dann zwei. Jetzt sah er einen schmalen Streifen vom Deck, die Speiche eines Steuerrads, einen Eimer und einen Fuß.

Er senkte die Klappe so leise, wie er sie geöffnet hatte.

Etwas war gegen das Boot gestoßen. Er hörte die gedämpfte Stimme eines Jungen.

Dann noch eine Stimme, die ihm bis ins Mark fuhr.

Sam!

Jemand kletterte an Bord. Die Stimmen waren jetzt deutlicher zu hören.

»Hallo, Roger«, sagte Sam. »Hey, Justin, Atria. Bei euch alles in Ordnung?«

Die erste Stimme, vermutlich dieser Roger, antwortete: »Uns geht es gut. Alles bestens.«

»Gut. Ich hänge euch ein paar Lichter auf.«

»Leuchtkugeln? Dann …« Roger verstummte. »Ihr beiden, geht mal spielen. Die Großen müssen was besprechen.« Nun war das Tappen davonlaufender Füße zu hören, aber keine Kinderstimmen.

»Dann stimmt es also?« Wieder dieser Roger.

»Scheint so.« Sam klang müde.

Sollte er ihn angreifen? Jetzt gleich, solange sonst niemand mit Superkräften an Bord war?

Nein, Sam würde ihn mit seinen Laserstrahlen niederbrennen, bevor er es durch die Luke geschafft hätte. Außerdem lautete seine Mission nicht, Sam zu töten, sondern Diana zu holen.

»Ist dann alles total dunkel?« In Rogers Stimme hatte sich ein Zittern geschlichen.

»Nein«, beruhigte Sam ihn. »Deshalb bin ich ja hier. An Bord werdet ihr genug Licht haben. – Schläft sie?«

Sie entfernten sich. Wahrscheinlich in die Kajüte. Aber Drake hatte das »sie« deutlich gehört.

War das möglich? War Diana tatsächlich auf diesem Boot?

Er grinste. Er würde abwarten und erst mal auf Nummer sicher gehen. Er würde seine Chance bekommen. Sein Vertrauen in den Gaiaphage war immer noch groß.

Sam ruderte von einem Boot zum nächsten.



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