Goldschatz by Ingrid Noll
Autor:Ingrid Noll [Noll, Ingrid]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
Herausgeber: Diogenes
Doch als Saskia am nächsten Morgen bei mir im Auto saà â denn wir mussten dank des groÃzügigen Geschenks meiner Eltern nicht mehr mit der StraÃenbahn nach Heidelberg fahren oder uns nach Henrys Stundenplan richten â, fing sie wieder an:
»Trixi, es will mir einfach nicht aus dem Kopf, wie mühelos wir an die Taler herangekommen sind. Und das Shoppen hat uns so viel Spaà gemacht! Ãberleg doch mal, wir haben immer noch den Hausschlüssel vom Gläser! Es hat damals so perfekt geklappt, als er uns für Gespenster hielt, warum sollen wir es nicht noch einmal versuchen?«
{185}»Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten«, zitierte ich.
»Ist ja gut Trixi, wir wissen inzwischen alle, was du auf dem Kasten hast.«
»Allwissend bin ich nicht, doch viel ist mir bewusst â¦Â«
»Geschenkt. Abgesehen davon bist du aber ziemlich naiv, wenn du die Bitch Kirsten bei uns einziehen lässt. Dieses Weib bringt nichts als Unheil ins Haus, worauf du dich verlassen kannst!«
»Ich habe mich ja noch gar nicht dazu entschlossen. Ein bisschen kommt es mir so vor, als ob Oliver nur einen Grund sucht, um Kirsten in die Kiste zu kriegen. Stabreim, hast du das überhaupt gemerkt?«
»Nee. Und falls wirklich ein Architekt hinzugezogen werden soll«, sagte Saskia, »dann gibt es noch Hunderte, die das ebenfalls können. Allerdings nicht umsonst, sondern gegen eine Gebühr. Mit ein paar neuen Talern ist das aber locker zu schaffen; Oliver muss es ja nicht unbedingt wissen.«
»Apropos Oliver! Ich bin gespannt, was es heute Abend zu essen gibt, denn unser Troubadix ist heute an der Reihe. Es wird höchste Zeit, dass wir Martina ein bisschen entlasten, am Ende schmeiÃt sie das Studium und haut ab, um in Australien Schafe zu züchten. In Zukunft sollten wir die Aufgaben gerechter verteilen, sonst gibt es Stunk.«
{186}»Sehen wir es doch mal so«, sagte Saskia. »Wenn wir beide für die Kohle sorgen, ist es ja nur gerecht, wenn wir den anderen die Knochenarbeit überlassen.«
»Ich dachte, Sklaverei sei abgeschafft«, sagte ich. »Morgen bist du übrigens mit dem Kochen dran!«
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