Gold im Schmelztiegel by Savitri Devi Mukherji
Autor:Savitri Devi Mukherji [Mukherji, Savitri Devi]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2020-03-18T16:00:00+00:00
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„Die Axt hat die Wälder verstümmelt,
Der Sklave schleicht und betet,
wo einst Schwerter klirrten.
Und alle Götter der Erinnyen sind fort …“
Leconte de Lisle
„Le Barde de Temrah“ (Poémes Barbares)
Vor 30 Jahren las ich das erste Mal die kurze und pathetische Beschreibung des Zwielichts im europäischen Heidentum, die ein französischer Dichter einen alten irischen Sänger (Barden) singen ließ, und ich seufzte verzweifelt, weil ich – 1919 – nichts tun konnte, um die stolzen und schönen Götter vergangener Tage zurückzubringen. Von meiner frühesten Kindheit an war ich immer ein erbitterter Rebell gegen die christlichen Werte gewesen; eine Seele, der die christliche Ethik nie etwa anderes bedeutet hatte, als Albernheit, Verdrehtheit und „Pose“, der die christliche Botschaft nichts bedeutete. Und ich liebte die Götter des antiken Nordens, so wie die Griechenlands und des arischen Ostens mit leidenschaftlicher, sehnsuchtsvoller Liebe. Und ich bewahrte in meinem Herzen das gesunde, kriegerische Ideal, das sie verkörperten, während ich die düstere Menschlichkeit, in der ich lebte, verachtete – jene Menschlichkeit, die durch die Lehre des Christentums und durch die Prinzipien der Französischen Revolution versuchte, mir ihre Erbärmlichkeit und ihre ungesunde Güte aufzuzwingen.
Ich bemerkte damals noch nichts vom Aufbruch des National-Sozialismus in Deutschland, nur ein paar hundert Meilen von meiner Geburtsstadt entfernt. Ich wußte noch nicht, daß es mein Schicksal sein würde, eines Tages in dieser erleuchteten Bewegung dem so lange verzögerten Erwachen der arischen Götter innerhalb des Bewußtseins der unsterblichen Rasse zuzujubeln, die sie einst geschaffen hatte.
Erst zehn Jahre später begann ich ein ernstes Interesse daran zu empfinden. Und doch war ich in der Tiefe meines Herzens schon National-Sozialistin. Und mein ständiger Konflikt mit meiner Umwelt und mit beiden, den christlichen humanitären und den demokratischen Werten – ihren menschbezogenen, gleichmachenden Werten – war nichts anderes, als der Konflikt der neuen Bewegung selbst mit diesen selben Werten, diesen selben Traditionen, diesen selben Prinzipien, Ergebnissen des jahrhundertelangen Verfalls; der Konflikt mit derselben häßlichen Welt, die sich ihrer unheilbaren Krankheit und Heuchelei unter dem Namen des „moralischen Fortschritts“ brüstete.
Oh, wenn ich das alles schon 1919 gewußt hätte! Ich würde nichts getan haben können; denn ich war bloß ein 13-jähriges Mädchen. Aber ich würde meine Tränen getrocknet haben und mit Hoffnung und Vertrauen zum langsam sich erhebenden Führer jenseits des Rheines und zu der Handvoll seiner Gefolgsleute aufgeschaut haben. Statt über eine Vergangenheit zu trauern, die nie zurückkommen konnte, würde ich in der lebendigen Gegenwart und in der Zukunft jene ewige Schönheit, nach der ich mich sehnte, gesucht haben und mir zehn Jahre der Bitterkeit erspart haben.
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