Goettin vom Himmel by Maya Hess

Goettin vom Himmel by Maya Hess

Autor:Maya Hess
Die sprache: deu
Format: mobi, azw3, epub
Tags: Erotik
ISBN: 9783838746579
Herausgeber: BASTEI LÜBBE
veröffentlicht: 2013-05-16T22:00:00+00:00


Zehntes Kapitel

Jenna rannte. Sie würden hinter ihr her sein. Sie rannte den Hügel hinauf zur Saratoga und stellte erleichtert fest, dass die Statue noch da war. Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Die Krieger hatten einen Kreis aus Steinen und Blumen um das Flugzeug gelegt.

Mit ihrer ganzen Kraft hievte sie die Statue zurück ins Flugzeug und verschloss die Tür. Durch seine Angst einflößende Erscheinung würde sich das Monster selbst verteidigen, dachte Jenna.

Dann rannte sie weiter. Sie hatte keine Ahnung wohin, aber bevor sie die Tür verschlossen hatte, war ihr die Idee gekommen, die Karte und den Kompass an sich zu nehmen – beides nahm sie stets mit an Bord für den Fall, dass die eingebauten Systeme ausfielen.

»Also denn«, sagte sie, ging in die Hocke und breitete mit zitternden Händen die Karte aus. Möglicherweise war bald der ganze Clan hinter ihr her. Sie blickte hinunter ins Tal, aber bisher blieb alles friedlich. »Ich hielt genau darauf zu … Die letzten bekannten Koordinaten … Ostnordost … vierhundert Grad, vielleicht vierhundertzwanzig …« Sie trommelte mit einem Finger gegen einen Zahn. »Ich schätze, vor dem Sturm bin ich sicher vierhundert Meilen weit geflogen, vielleicht sogar mehr. Ich könnte ganz in der Nähe von Dundee sein und sogar in der Nähe des Schlosses – falls es das in dieser Zeit schon gab …«

Sie suchte auf der Karte das Tal und den See, an dem das Schloss ihres Auftraggebers lag. Man hatte ihr gesagt, das Schloss läge nur zwanzig Autominuten von Dundee entfernt.

Keuchend rannte sie durch das hohe Gras. »Wenn ich Dundee finde, dann ist es nicht mehr weit bis zu meinem Kunden. Ich werde mich bei ihm entschuldigen und ihm sagen, wo sich seine Statue befindet. Dann ist alles wieder in Ordnung und …«

Jenna gefror das Blut in den Adern. Sie hörte Stimmen. Schnell wie ein Kaninchen hielt sie auf ein dichtes Gestrüpp zu. Ihr fiel jetzt erst auf, dass es keine Felder und keine Hecken gab, nur endlose Wiesen, flankiert von dichten Wäldern. Sie duckte sich ins Gestrüpp, und die Stimmen kamen näher.

»Singen?«, murmelte sie konsterniert. Es waren Frauenstimmen, die einen Ton hielten. Als sie sich halb aufrichtete, um über ihr Versteck hinauszusehen, achtete sie zwar darauf, dass sie sich nicht verriet, aber dann knackte ein Zweig unter ihrem Fuß, als fünf Frauen nur wenige Schritte an ihr vorbeigingen.

»Wer ist da?«, rief eine.

»Komm heraus«, befahl eine andere.

Dann sagte eine Frau: »Schaut mal, sie ist verletzt.« Die Frauen, die alle so ähnlich gekleidet waren wie die Frauen von Brogans Clan, näherten sich ihr vorsichtig. Eine Frau zog ein kleines Schwert unter ihrem Gürtel heraus.

Jenna hob ihre Hände. »Ich bin nicht verletzt«, sagte sie, »und ich will euch auch nicht verletzen.« Sie starrte auf das Schwert. »Ich muss Dundee finden, bevor sie mich schnappen.«

»Bevor wer dich schnappt?«

»Die Krieger des Dorfes im nächsten Tal.« Jenna zeigte mit ausgestreckter Hand in die Richtung, aus der sie gerannt war. Die Frauen hielten geräuschvoll die Luft an, und ihre Augen weiteten sich. Einige von ihnen trugen große Körbe mit Obst und Blumen und Nüssen und stellten sie jetzt auf den Boden ab.



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