Gloomy Passion by Karola Löwenstein

Gloomy Passion by Karola Löwenstein

Autor:Karola Löwenstein [Löwenstein, Karola]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
veröffentlicht: 2014-09-22T22:00:00+00:00


Fünfzehntes Kapitel

Diese Frau war der Wahnsinn! Andrew MacThomas betrachtete das zarte Wesen, das da in seinem Bett lag. Ihr Atem ging leise und erinnerte ihn irgendwie an das sanfte Schlagen von Schmetterlingsflügeln. Ihre dunklen Locken schmiegten sich weich um ihr Gesicht und der Schlaf hatte das Angestrengte aus ihren Zügen vertrieben.

Man hätte sie für ein sanftmütiges Wesen halten können und vielleicht, wenn ihr Leben anders verlaufen wäre, wäre sie auch so geworden. Hübsch, langweilig und nett, wie es Tausende Frauen gab, die sich irgendwann einen Mann suchten und Kinder bekamen, die genauso hübsch und nett waren wie sie selbst.

Wenn sie so wäre, dann wäre es einfacher für ihn, sie wieder fortzuschicken. Er hatte schon viele dieser Frauen wieder gehen lassen, ohne es zu bedauern.

Doch Sarah war anders. In ihrem Blick lag das Versprechen, sich den Teil im Leben zu holen, der ihr zustand. Sie war ein Löwe im Körper einer Katze, bereit, um ihr Leben zu kämpfen.

Diese Willensstärke beeindruckte ihn und auch die Heftigkeit, mit der sie auf ihn reagierte. Es war so, als ob sie zwei Magnetpole wären, die sich anzogen, nur dass sie vermutlich nie friedlich aneinander kleben würden.

Denn Sarah war kampfbereit und fest entschlossen, sich ihm niemals zu unterwerfen. Heute Nacht hatte sie eine Ausnahme für ihn gemacht und sie hatte es genossen. Es war eine neue Erfahrung für sie, er hatte ihre Bedenken gespürt. Ob sie es noch einmal zulassen würde? Irgendwie reizte ihn diese Herausforderung und gleichzeitig weckte Sarah in ihm das dringende Bedürfnis, sie vor den Grausamkeiten der Welt zu beschützen.

Mein Gott, was dachte er nur für alberne Sachen? So etwas war ihm schon lange nicht mehr durch den Kopf gegangen und es war auch besser, diese Gedanken schnell wieder zu verbannen.

Doch das war gar nicht so einfach. Als sie ihm in seinem Lieblingsrestaurant ihre Probleme an den Kopf geworfen hatte, war er das erste Mal seit langer Zeit nachdenklich geworden. Eigentlich musste ihm das Schicksal seiner Mitmenschen egal sein, er hatte schon viele Leute gefeuert und viele unschöne Entscheidungen getroffen, weil sie für sein Unternehmen einfach nötig waren.

Er hatte immer gewusst, dass auch Schicksale an seinen Entscheidungen hingen, aber er hatte diese Tatsache nie an sich herangelassen. Unternehmer mussten rationale Entscheidungen treffen, sonst blieben sie nicht lange Unternehmer.

Doch Sarahs Geschichte hatte ihn überraschenderweise gerührt. Es hatte ihn nicht einmal aufgeregt, als sie ihn so angefaucht hatte. Im Gegenteil, ihre wilde Entschlossenheit war heiß, anders konnte man es nicht beschreiben.

Normalerweise akzeptierte er es nicht, dass man sich ihm gegenüber so benahm, doch bei Sarah hatte er nicht das Gefühl gehabt, dass sie ihn beleidigen wollte. Nein, es war eher so gewesen, dass sie ihr Zorn dazu hingerissen hatte, sich ihm unfreiwillig ein klein wenig zu öffnen, und diese Momente waren sehr kostbar und selten. Sie achtete darauf, Distanz zu wahren. Er konnte sich gut vorstellen, dass sie oberflächlich lustig sein konnte, dass sie auf einer Party witzig und unterhaltsam war. Doch er hatte auch gesehen, dass hinter dieser Fassade ein empfindsames Wesen steckte. Es musste etwas passiert sein, weswegen sie sich hinter dieser Fassade verbarg.



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