Gestalten Sie. Sonst werden Sie gestaltet by Radatz Sonja
Autor:Radatz, Sonja [Radatz, Sonja]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Kösel-Verlag
veröffentlicht: 2015-04-26T16:00:00+00:00
14. Wie »anders« sind Sie?
Auf einer Skala von 0 bis 10 (wenn 0 = »Sie sind im Prinzip nicht anders als die anderen, sondern durchaus mit diesen vergleichbar und liegen recht gut im Mainstream« und 10 = »Sie sind ganz anders als die anderen«): Wo würden Sie sich spontan einreihen?
Fühlen Sie sich wohl im Mainstream und wollen Sie sich gar nicht von anderen unterscheiden? Oder wollen Sie nicht »zu anders« sein, sich von anderen nicht so sichtbar unterscheiden, lieber unauffällig in der zweiten Reihe stehen? Oder haben Sie den Eindruck, Sie müssten sich so verhalten wie die anderen – als gäbe es so etwas wie Paradigmen, eine Vorgabe, einen Gruppendruck, eine Art und Weise, die Sie zu leben, oder eine Rolle, die Sie zu erfüllen haben?
Wie erkennbar und identifizierbar sind Sie, wenn Sie morgens die Tür Ihres Büros öffnen und hineingehen? Oder sagen Sie, Ihre Individualität ist nicht von außen erkennbar und manifestiert sich nur in Ihrem Inneren? Dann wäre die Frage: Wie kommt sie zum Ausdruck? In Ihrer Kommunikation? In der Art, wie Sie sich schriftlich artikulieren? In der Art, wie Sie viel mehr lassen als tun? In Ihrer Ruhe vielleicht, die Sie in all der Hektik ausstrahlen?
Die Frage »Wie anders bin ich?« wirft uns immer wieder auf die Kernfrage zurück: »Wer bin ich? Und wie positioniere ich mich im globalen Umfeld von aktuell 7,3 Milliarden Menschen?«
Und ich gehe davon aus, dass Sie anders sein dürfen – in jede Richtung! Dabei macht es meiner Erfahrung nach einen Unterschied, ob Sie sich in Abhängigkeit zu anderen positionieren (»Ich bin schneller als …«, »Ich bin fröhlicher als …«, »Ich kann das weniger gut wie …«, »Ich bin Herrn Mayer ähnlicher als Herrn Müller« und so weiter) oder ob Sie über sich sprechen, ohne eine Abhängigkeit zu anderen zu definieren.
Versuchen Sie es doch einfach einmal an einem verregneten Samstagnachmittag, oder warum setzen Sie sich nicht sofort hin? Nehmen Sie ein Blatt Papier und beschreiben Sie sich selbst. Schreiben Sie am besten all das auf, worauf Sie stolz sind, was Sie an sich lieben, was Ihnen an Ihnen selbst Freude macht. Es geht dabei nicht darum, dass Sie beschreiben, was Sie heute und morgen tun werden, sondern vielmehr darum, wie Sie wirken (im Sinne von »bewirken«) und wer Sie sind – also, welchen Unterschied Sie in der Welt machen.
Es könnte sein, dass Ihnen zu Beginn gar nicht viel einfällt. Dass Sie zu schüchtern sind. Dass Sie nicht gerne über sich nachdenken. Dann lassen Sie das Blatt liegen und schreiben zu einem späteren Zeitpunkt weiter. Oder Sie verwenden Post-its in Ergänzung zu Ihrem Optimalszenario und beschreiben sich darauf mit kurzen Aussagen. Dann können Sie einzelne Wirk- und Unterscheidungskriterien auch zu einem späteren Zeitpunkt recht einfach austauschen, wieder verwerfen oder neu setzen.
Natürlich schaffen Sie damit eine Art Kunstfigur – etwas Einzigartiges, das es nur einmal auf der Welt gibt. Ich denke aber, das haben Sie sich verdient: einzigartig, jemand Besonderer zu sein, auf eine ganz besondere Art zu wirken. Und natürlich können Sie sich im
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