Genesis Secret by Tom Knox

Genesis Secret by Tom Knox

Autor:Tom Knox
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2011-12-31T23:00:00+00:00


31

Am Abend eröffnete Rob Christine, dass er nach Laiisch fahren wollte, und erklärte ihr die Gründe dafür.

Sie sah ihn schweigend an. Er sagte ihr, noch einmal, Laiisch sei der Ort, an dem er seine Recherchen am ehesten zum Abschluss bringen könne. Die Antworten auf die meisten ihrer Fragen seien bei den Jesiden zu suchen. Die heilige Kapitale sei der einzige Ort, an dem er wirklich kompetente Jesiden finden könne. Gelehrte, die ihm vielleicht helfen würden, das Rätsel zu lösen. Und das Vernünftigste sei natürlich, wenn er, Rob, allein nach Laiisch führe. Er kenne sich im Irak aus. Er kenne die Risiken. Er habe Beziehungen im Land. Für seine hohen Versicherungsbeiträge käme die Zeitung auf, während sie für Christine nichts zahlen würden. Er müsse also nach Laiisch fahren - und zwar allein.

Christine schien einverstanden. Doch dann drehte sie sich um und ging wortlos in den Garten hinaus.

Rob zögerte. Sollte er ihr folgen? Sie in Ruhe lassen?

Seine unschlüssigen Überlegungen wurden von Isobel unterbrochen, die, ein Lied summend, in die Küche kam. Die alte Professorin warf einen kurzen Blick auf Rob und dann auf die Silhouette der im Garten sitzenden Gestalt.

»Hast du es ihr gesagt?«

»Ja. Eigentlich sah es so aus, als würde sie es mit Fassung tragen, aber dann…«

Isobel seufzte. »In Cambridge war sie genauso. Wenn sie wütend ist, wirft sie nicht mit Gegenständen um sich, sondern frisst es still in sich hinein.«

Rob war hin und her gerissen. Er tat Christine nur äußerst ungern weh, aber die Reise nach Laiisch ließ sich nicht umgehen: Er war Auslandskorrespondent. Er konnte sich nicht aussuchen, wohin ihn seine Recherchen führten.

»Ich bin übrigens etwas überrascht«, sagte Isobel.

»Worüber?«

»Dass sie sich auf dich eingelassen hat. Männer wie du sind eigentlich nicht ihr Typ. Hohe Wangenknochen, blaue Augen, flott und abenteuerlustig. Bisher tendierte sie eher zu Männern, die schon etwas älter waren. Du weißt doch, dass sie noch sehr jung war, als ihr Vater starb? In dieser Hinsicht ist sie wie fast alle Mädchen mit einem solchen Hintergrund. Sie fühlen sich meistens zu der fehlenden Vaterfigur hingezogen. Ratgeber und Lehrer. Beschützer.« Isobel sah Rob in die Augen. »Bei denen sie sich anlehnen kann.«

Das Tuten einer Fähre dröhnte übers Wasser. Rob lauschte dem zurückgeworfenen Echo. Dann ging er durch die offene Küchentür in den Garten.

Christine saß auf der Gartenbank und blickte zwischen den mondbeschienenen Pinien hindurch aufs Wasser hinaus. Ohne sich umzudrehen, sagte sie: »Isobel kann sich wirklich glücklich schätzen. Ihr Haus ist wunderschön.«

Er setzte sich neben sie und ergriff ihre Hand. Das Mondlicht ließ ihre Finger sehr blass erscheinen. »Christine, ich muss dich um einen Gefallen bitten.«

Sie wandte sich ihm zu und sah ihn an.

»Wenn ich in Laiisch bin …«, setzte er an und verstummte wieder. »Lizzie. Könntest du dich ein bisschen um sie kümmern? Ginge das?«

Christines Gesicht lag im Dunkeln. Eine Wolke hatte sich vor den Mond geschoben. »Wieso? Das verstehe ich nicht. Lizzie ist doch bei ihrer Mutter.«

Rob seufzte. »Sally hat im Moment viel zu tun. Sie bereitet sich auf ihr Jura-Examen vor. Ich möchte einfach, dass außer ihr noch jemand, dem ich wirklich vertraue … auf sie aufpasst.



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