Gen-Tod by Michael Nagula

Gen-Tod by Michael Nagula

Autor:Michael Nagula [Nagula, Michael ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Solare Residenz, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2001-08-28T01:00:00+00:00


5.

Etwas riß ihn aus seinen Träumen. Er hatte nichts dagegen, es waren keine angenehmen Träume gewesen.

Dabei fingen sie stets angenehm an: Im Traum - und er wußte immer genau, daß er träumte - gingen Jellyanne und er Arm in Arm unter den energiereichen, prickelnden Nissfall-Kaskaden von Heytschapan dahin, trieben entspannt unter dem pastellblauen Himmel von Nyrello III auf einem großen Blatt im Lotosblütensee und vergnügten sich, eingehüllt von sauerstoffspendenden Farnquallen, heiß umschlungen in, den ozeanischen Tiefen von Pegasus-Major.

Bis der Tentakel eines Nisselkraken sich um Jellyannes Fuß wand und sie in den Abgrund zog. Bis ein Lotoszeckenparasit seine Widerhaken in sie grub und Jellyanne das Mark aus den Knochen sog. Bis ein Dornhai sie durc hs feine Quallengespinst hindurch stach und die Liebste in seinen Armen verblutete.

Und ihn zurückließ - immer wieder zurückließ ...

Schweißnaß fuhr er auf. Er atmete schwer, fühlte sich ausgepumpt und leer. Es brachte ihm keine Linderung, wach zu sein. Statt des grauenhaften Drucks durch die Alpträume, die ihn Nacht für Nacht heimsuchten, lastete jetzt ein anderer, nicht minder schwerer Druck auf ihm.

Er war geistiger, nicht seelischer Natur ... Ein Para-Block!

Wie oft hatte er das schon erlebt. Kraft und Energie wurden abgezogen, und er gab einen Teil seines Ichs auf. Ein Gefühl der Unendlichkeit setzte ein, und während Zeit und Raum schwanden, trat grenzenloses Sein an die Stelle, ziellos und allumfassend. Eine machtvolle, in sich ruhende Sphäre.

Doch diesmal nicht - diesmal war es anders.

Es war, als bildete sich ein gewaltiges Kollektiv aus reiner Psi-Energie, das sogar die Grenzen der Unendlichkeit sprengte. Als ginge er in einem einzigen, weitverzweigten Organismus auf, der so umfassend war, daß es ihm nie mehr ge lingen würde, sich aus dieser Umarmung zu lösen.

„Jellyanne!" stöhnte Farkim.

Ein Raunen und Wispern erfüllte seinen Geist. Dreieinhalbtausend Mutanten, die er kannte, mit all ihren Stärken und Schwächen. Die er verstand. Die ihn verstanden.

Er war jetzt eins mit ihnen. Vereint bis in den Tod.

Und das war mehr als eine Floskel. Der Ara persönlich hatte ihn angerufen und es ihm erklärt.

Zheobitts der Möchtegernheiler. Der Galaktische Quacksalber!

Ein solcher Para-Block setzte Psi-Energie frei, ungeheure Mengen. Und ein erhöhtes psionisches Niveau beschleunigte das Einsetzen des Gen-Todes. Sie durften also auf keinen Fall ihre Kräfte benutzen. Niemals und unter keinen Umständen.

Statt Sprüche zu klopfen, hätte der Ara besser daran getan, ein Gegenmittel zu entwickeln ...

Oder war das lediglich ein Trick von Rhodan gewesen? Hatte er Zheobitt vera nlaßt, ihn anzurufen und ihm das mit zuteilen? Der Resident wußte doch, wie die jungen Mutanten zu dem Ara stan den, daß sie sich von ihm nichts sagen ließen. Wollte Rhodan, daß er Zheobitts Warnung in den Wind schlug und die Monochromen noch einmal aufloderten wie eine Fackel und dann verloschen?

Je mehr Kräfte sie entfesselten, desto früher starben sie, hieß es, und ihre Ausschüttung an Psi-Energie mußte enorm sein. Höher konnte man sie schwerlich schrauben! Würden. die Monochromen sich selbst richten?

Im Grunde war es ihm gleich, denn er hatte noch nie zuvor eine solche Einheit empfunden. ICH, dachte er, erlebe heute meinen letzten Tag, aber WIR werden weiterexistieren.



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