Geliebte Widersacher 5 - Zärtliches Geflüster by Courtney Milan

Geliebte Widersacher 5 - Zärtliches Geflüster by Courtney Milan

Autor:Courtney Milan [Milan, Courtney]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Gouvernante, Herzog, Ute-Christine Geiler, Geliebte Widersacher, Jungfrau, Duke, Courtney Milan, Historischer Liebesroman, Mauerblumen
ISBN: 9781937248512
Herausgeber: Courtney Milan
veröffentlicht: 2015-04-05T22:00:00+00:00


Kapitel 6

ER WUSSTE, DAS WAR ein Fehler gewesen, sobald die Worte seinen Mund verlassen hatten. Sobald er sich selbst hörte und merkte, dass sie wie eine Einladung zu einer Affäre klangen statt wie dazu, den Rest ihres Leben gemeinsam mit ihm zu verbringen. Sie richtete sich auf, löste sich von ihm.

„Rose.“ Er griff nach ihr.

Sie schob seine Hand weg. „Nicht. Bitte nicht.“

„Rose. Es tut mir leid. Es war ein Scherz.“

„Ich weiß, dass es ein Scherz war.“ Ihre Stimme bebte. „Selbstverständlich war es ein Scherz. Für dich ist es immer ein Scherz.“

Sie hob ihren Mantel vom Boden auf, fand in der Dunkelheit ihre Handschuhe.

„Rose.“

Er hatte ihren Tonfall eben nicht deuten können? Er hatte nicht gut genug hingehört. Jetzt, da er den Mund einen Moment zu früh geöffnet und etwas zu viel gesagt hatte … jetzt konnte er den Schmerz aus ihrer Stimme heraushören.

„Rose, meine Süße. Ich wollte dich nicht verletzen. Das weißt du. Du musst es wissen.“

Sie zog sich die Handschuhe an. „Das weiß ich, Stephen. Ich …“ Sie sprach leiser. „Du musst wissen, was ich für dich empfinde. Aber ich glaube nicht, dass du es wirklich verstehst. Das hier ist nicht einfach für mich, und du machst es nicht einfacher. Ich möchte dir vertrauen. Ich versuche, dir zu vertrauen. Sogar deinen Absichten.“ Sie senkte die Stimme noch weiter. „Ich traue nur dem Ergebnis deiner Bemühungen nicht.“

„Rose.“

Sie schüttelte den Kopf. „Es ist spät. Ich habe meiner Schwester versprochen, kurz nach vier zu Hause zu sein, und ich habe keine Ahnung, wie viel Uhr es ist. Ich muss gehen.“

„Rose.“

„Danke.“ Sie schluckte. „Dass du mich hergebracht hast und ein Teleskop besorgt hattest.“

„Lass dich wenigstens von mir heimbringen …“

„Ich denke, du hast fürs Erste genug Zeit mit mir verbracht. Bitte, Stephen. Ich habe mir gesagt, ich würde nicht … und nun sieh mich an. Ich muss nachdenken.“

Er zuckte zurück, fühlte sich, als hätte er einen Schlag erhalten. Aber er verkniff sich die scharfe Erwiderung. Schließlich hatte er ihr zuerst wehgetan. Er würde mit ihr sprechen, wenn der Schmerz der schlecht gewählten Worte ‒ zudem zum falschen Zeitpunkt ‒ abgeklungen war, wenn er sich mehr wie er selbst fühlte, weniger verletzlich und beherrschter.

Sie stieg die Leiter hinab. Er konnte sie kaum noch sehen, so dunkel war es.

„Sei vorsichtig“, rief er ihr leise nach.

Sie antwortete darauf eine ganze Weile nicht. Aber er hörte, wie sie an der Turmtreppe ankam, stehen blieb. Sie rührte sich nicht. Er wunderte sich, ob sie wohl zu ihm hochschaute, ob sie ihn in der zunehmenden Dunkelheit erkennen konnte. Er fragte sich, was sie wohl dachte.

„Ich hätte schon vor Stunden vorsichtig sein sollen“, erwiderte sie. „Jetzt ist es zu spät.“



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