Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter by Milan Courtney

Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter by Milan Courtney

Autor:Milan, Courtney [Milan, Courtney]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-12-17T16:00:00+00:00


Kapitel Acht

JONAS HATTE HENRYS GEBROCHENES BEIN gestern Abend gerichtet und geschient. Er hatte dem Jungen eine Dosis Äther gegeben, während er den Bruch gerichtet hatte, genug, dass er nicht mehr ganz bei sich gewesen war, als er schließlich ging. Henry hatte ihm zum Abschied gewinkt und dabei – noch unter der Wirkung des Betäubungsmittels – breit gegrinst. Sein Vater hingegen hatte grimmig dreingeschaut.

Heute Morgen hatte die Wirkung der Betäubung nachgelassen. Henry saß auf einem Stuhl und blickte, da ihm nichts anderes zu tun blieb, aus dem Fenster. Seine Pupillen hatten wieder die normale Größe, seine Augen waren eingesunken und dunkel.

Lydia kam näher und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Jungen. Während Jonas seine Vitalfunktionen prüfte, stellte sie sich vor.

„Ich bin Miss Lydia Charingford“, sagte sie freundlich. „Dr. Grantham hat mich gebeten, ihn heute zu begleiten, weil er meinte, ich sollte unbedingt jemanden kennenlernen, der sich unter schwierigen Umständen mit beispielhaftem Anstand benimmt.“

Henry – der jede Minute, die Jonas ihn kannte, krumm gestanden hatte – richtete sich auf. „Wirklich?“

„Allerdings“, erwiderte Lydia ohne Rücksicht auf die Wahrheit. „Und ich kann sehen, dass er ein gutes Beispiel ausgewählt hat.“

„Richtig.“ Henry nickte. „Wegen schwieriger Umstände … Doktor, ich nehme an, Sie können mir nicht noch mehr geben von … von dem, was Sie mir gestern Abend gegeben haben, oder? Mein Bein tut ziemlich weh.“

„Nein“, sagte Jonas. „Das geht nicht. Ich habe gewöhnlich Äther nicht bei mir. Und ich ziehe es vor, Laudanum erst dann zu verschreiben, wenn es sich nicht umgehen lässt. Es enthält Morphium, das Verstopfung und Impotenz verursacht.“

„Äh.“ Henry schaute zu Lydia, und seine Wangen wurden rot. „Haben Sie gerade … äh …“

Jonas schaute ihn warnend an, und Henry biss sich auf die Lippe.

Lydia lächelte nur engelsgleich. „Eines Tages wirst du ihm dafür dankbar sein.“

Wenn überhaupt, dann wurde Henry nur noch röter im Gesicht. „Ich brauche kein Laudanum“, brummte er. „So sehr tut es nun auch nicht weh. Ich bin praktisch wieder gesund. Binnen kürzester Zeit werde ich wieder laufen können.“

Vermutlich glaubte er das wirklich. Und in ein paar Tagen würde der schlimmste Schmerz auch nachlassen. Letzte Nacht war nicht viel Zeit gewesen, alles zu erklären.

Jonas setzte sich auf einen Stuhl neben Lydia. „Henry“, sagte er, „du hast dir das untere Ende deines Schienbeins direkt über dem Fußgelenk gebrochen. Wenn du damit gehst, bevor es richtig verheilt ist, wird sich die Bruchstelle verschieben, sodass jedes Mal, wenn du danach den Fuß belastet, das die Verletzung ernsthaft verschlimmern könnte.“

Henry runzelte die Stirn. „Was heißt das?“

„Wenn du gehst, könntest du dir den Knochen erneut brechen, aber an mehreren Stellen. Ein komplizierter Bruch so dicht an deinem Knöchel würde vermutlich Amputation bedeuten. Du darfst nicht gehen, bevor nicht alles verheilt ist.“

Henry schaute ihn unbewegt an. „Wie lange wird das dauern? Wenn es aufgehört hat, wehzutun?“

„Du wirst dein Bein drei Wochen lang nicht benutzen können.“

„Drei Wochen!“ Henry schaute ihn aus weit aufgerissenen Augen an. „Dr. Grantham, ich kann nicht drei Wochen auf meinen Lohn verzichten.“

„Henry“, sagte Jonas, „du wirst nicht nur drei Wochen lang nicht



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