Geheimnis um Mitternacht by Candace Camp

Geheimnis um Mitternacht by Candace Camp

Autor:Candace Camp [Camp, Candace]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-09-07T07:55:54+00:00


Gideons Stimme blieb ruhig, aber seine Augen waren hart wie Stein. „Nein, Tante. Ich fürchte, du bist es, die hier etwas missversteht. Ich habe ihn eingeladen. Er wird hierherkommen."

Mit offenem Mund starrte Lady Odelia ihn an, ehe sie sagte: „Nein. Ich verbiete es."

„Du verbietest es?", wiederholte Gideon, aber sein seidenglatter Ton täuschte Irene nicht.

Lady Odelia sah ihren Großneffen streng an. Irene vermutete, dass der Frau eine Überraschung bevorstand.

Gideon beugte sich leicht vor, und seine Worte klangen eisig. „Ich fürchte, ich habe einen falschen Eindruck vermittelt. Ich habe bei deinen Plänen für meine Zukunft mitgespielt, weil sie mit meinen eigenen Vorstellungen übereinstimmten. Unglücklicherweise scheint meine stillschweigende Zustimmung in dir die Vorstellung geweckt zu haben, dass ich die Organisation dieses Haushaltes und meines Lebens in deine Hände gelegt habe. Erlaube mir, dich zu erinnern, dass Radbourne Park mir gehört und dass du und jeder andere in diesem Raum sich hier nur mit meiner Duldung aufhält. Ich werde einladen, wen ich will und wann immer ich es will. Und auch wenn ich dir den Respekt, den dein Alter und unsere Verwandtschaftsbande gebieten, zolle, werde ich weder jetzt noch in Zukunft irgendwelche Befehle von dir entgegennehmen. Piers wird nächste Woche hier eintreffen, und ich erwarte, dass er höflich behandelt wird. Ich hoffe, dass ich mich klar ausgedrückt habe."

Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte Lady Odelia keine Antwort. Sie starrte Gideon einfach an.

Er wartete einen Augenblick und nickte dann kurz. „Meine Damen. Da ich heute Abend der einzige anwesende Mann bin, werde ich meinen Portwein in meinem Arbeitszimmer einnehmen. Bitte entschuldigen Sie mich."

Er stand auf und verließ den Raum mit langen Schritten.

Eine ganze Weile herrschte fassungslose Stille. Schließlich nippte Francesca an ihrem Wein und sagte dann: „Nun, man kann auf jeden Fäll das Blut der Lilles in ihm erkennen."

Irene lachte glucksend auf und bedeckte ihren Mund schnell mit ihrer Serviette.

„Was sollen wir tun?", jammerte Teresa und sah die anderen gehetzt an.

„Es scheint mir, dass Sie keine große Wahl haben", bemerkte Irene.

„Sie!" Teresa wirbelte zu ihr herum. „Ihnen kann es ja egal sein. Sie sind nicht diejenige, die erniedrigt wird."

„Oje." Pansys Augen füllten sich mit Tränen. „Ich fürchte, er ist jetzt ganz schrecklich böse mit uns, Odelia ..." Sie wandte sich flehentlich an ihre ältere Schwester.

Selbst Lady Odelia sah erschüttert aus. „Nun, er ist ein undankbarer Dummkopf. Ich habe fast Lust, ihn hier sich selbst zu überlassen und zurück nach Pencully Hall zu fahren."

„Nein! Odelia!", rief Pansy, der nun Tränen über die Wangen liefen. „Bitte, lass uns nicht mit ihm allein."

Lady Odelias Gesicht wurde weicher, und sie streckte den Arm aus, um ihrer Schwester die Hand zu tätscheln.

„Komm, komm, Pansy, du weißt, dass ich dich nicht allein lassen werde. Wenn ich mich entschließe zu gehen, kannst du natürlich mitkommen."

„Lady Radbourne", sagte Irene zu Pansy. „Ich würde mir an Ihrer Stelle keine Sorgen machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Lord Radbourne Ihnen irgendetwas antun wird. Er scheint mir kein bösartiger Mann zu sein."

„Natürlich wird er dir nichts tun, Pansy", bestätigte Lady Odelia ihrer Schwester. „Auch wenn ich fürchte, dass er unbequem wird.



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