Geheimmission der Frauen by Hans Kneifel
Autor:Hans Kneifel [Kneifel, Hans ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Aphilie, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1975-05-01T01:00:00+00:00
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Nayn-Taibary rührte mit dem abgegriffenen Löffel in der Tasse herum und sagte nach einigen Sekunden: „Was würden Sie unternehmen, wenn Sie in Ihrer Nähe einen Kranken entdeckten?"
Der junge Mann, der sie vor wenigen Minuten angesprochen hatte, sah sie ausdruckslos an. Nayn wußte, daß sie mühelos mit vielen Mädchen hier konkurrieren konnte. Der Mann ihr gegenüber auf dem abgestoßenen Stuhl der Cafeteria hatte Interessen, die mühelos aus seinen Blicken hervorgingen. Er musterte jeden Zoll des Körpers und gab sich keine Mühe, seine Gier zu verbergen. „Ich würde ihn dem nächsten Polizisten übergeben!" sagte er. „Ich habe um vier Uhr frei. Wir gehen zu mir."
„Vielleicht."
Der junge Mann war etwas befremdet. Bisher war dieses Wort in den Antworten der Mädchen und Frauen nicht aufgetaucht. Entweder gingen sie mit ihm oder nicht. Wie es ihrem augenblicklichen Bedürfnis entsprach. Er ließ seinen Blick über die elfenbeinern schimmernde Haut des schwarzhaarigen Mädchens gleiten und betrachtete den Hals ebenso intensiv wie die bloßen Handgelenke. „Wissen Sie, daß viele Kranke geflüchtet sind? Sie sollen zu einer Organisation geflohen sein."
„Es flüchten nicht viele Kranke. Wir erwischen sie alle."
Nayn trank einen Schluck Kaffee und betrachtete die vorübergehenden Terraner. Sie sehnte sich plötzlich zurück nach Ovarons Planet, auch wenn es dort keinen einzigen Mann gab. Aber einen solchen, wie er hier vor ihr saß und sie mit den Augen verschlang, würde sie auch unten anderen Verhältnissen als diesen hier niemals lieben können. „Bist du hier, wenn ich um vier Uhr komme?" fragte der Junge. „Sicher. Ich warte auf dich", gab sie mit uninteressierter Betonung und kühlem Gesichtsausdruck zurück. „Kannst du dir vorstellen, was du tun würdest, wenn du einer von den Kranken wärst?"
Er starrte sie verwundert an. Er begriff die Frage nicht recht. „Ich bin gesund und normal!" sagte er aufgebracht. „Wir könnten zusammenbleiben. Vielleicht zwei oder drei Tage."
Sie verstand ihn auch nicht ganz, konnte sich aber vorstellen, was er meinte und wie er es meinte.
Immerhin war sie Chefärztin und Regierungsangehörige. Aber sie begann zu schaudern und ernsthafte Furcht zu empfinden. Ein Planet, auf dem eine derartige Gefühlskälte herrschte, hatte nicht mehr lange zu leben. Er verfiel, obwohl es sicher genügend Kinder gab. Aber er würde sich in eine Art von Barbarei zurückverwandeln, in eine technisierte Barbarei, denn sie merkte, daß niemand Ausbildung oder Wissen vernachlässigte. Sie waren klug und geschickt und fleißig, aber es gab keine Liebe. Nicht einmal Liebe zu Pflanzen oder Tieren. „Das können wir tun", sagte sie. „Ich habe heute frei. Produktionsänderung. Ich bin ... Bandarbeiterin."
Ein kleiner Hund erschien an einem Tisch in der Nähe des Eingangs. Er blieb stehen und schaute bittend zu einem Paar hoch, das einen undefinierbaren Kuchen auf den Tellern hatte. Der Hund sah wie eine Kreuzung zwischen Pudel und Stinktier aus, zudem gab es jedesmal, wenn er sich bewegte, eine Staubwolke. „Ich bin nicht krank", sagte der junge Mann und folgte ihrem Blick. Als er sah, daß sie den Hund anblickte, wandte er sich enttäuscht ab. „Aber..."
„Ich habe dich etwas gefragt!" sagte Nayn und strahlte ihn mit ihren großen, schwarzen Augen an.
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