Geheimbefehl Winterstille by Leo Lukas

Geheimbefehl Winterstille by Leo Lukas

Autor:Leo Lukas [Lukas, Leo ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Neuroversum, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2012-07-20T01:00:00+00:00


7.

Das schwere Los der Befreier

26. November 1469 NGZ, 15.31 Uhr

Qester Brnowatz begab sich in Quarantäne.

Es war gar nicht so einfach gewesen, einen Raum zu finden, in dem sich die Führungsoffiziere der KRAKAU II beraten konnten, ohne dass der biopositronische Zentralrechner mithörte. Die LFT war kein Überwachungsstaat und ein 800-Meter-Kugelraumer kein Mädchenpensionat. Selbstverständlich wurde vielerorts, beispielsweise in den Mannschaftskabinen, Privatsphäre gewährleistet.

Aber wer garantierte, dass FAUSTUS nicht trotzdem die zahlreichen, fast überall eingebauten Sensoren aktivierte, sobald ihm auffiel, dass sich mehrere leitende Crewmitglieder zu einer Unterredung versammelten?

Seit 13:57 Uhr waren sie de facto Gefangene ihres Schiffes. Wollten sie den Überrangbefehl umgehen, der die KRAKAU versiegelt hatte, mussten sie ihre diesbezüglichen Pläne vor dem Bordrechner-Netzwerk geheim halten.

Zum Glück hatte nicht nur Qester, wie jeder vernünftige Sicherheitsoffizier, einen zarten Hang zur Paranoia, sondern auch Olafur Achmedsson, der Chefmediker. Um für den Fall einer von Bodentruppen oder Gästen eingeschleppten Epidemie gerüstet zu sein, hatte er in seiner Station einen Quarantänebereich eingerichtet, der in jeder Hinsicht hermetisch abgeriegelt und somit auch schallisoliert werden konnte.

Behauptete er zumindest.

»Bist du wirklich sicher«, fragte Qester, während er sich auf einen primitiven Hocker niederließ, der so wenig Ähnlichkeit mit einem Kontursessel aufwies wie ein historisches Wikingerschiff mit der KRAKAU, »dass aus dieser überaus geschmackvoll möblierten Gummizelle nichts nach draußen dringt?«

»Bist du wirklich sicher«, erwiderte Achmedsson säuerlich, »dass ich auf deine Bekrittelungen auch nur den geringsten Wert lege?«

»Komm schon, sei nicht eingeschnappt. Du machst deinen Job, so gut du kannst, und ich meinen. Wozu für mich nun mal gehört, alles und jeden in Frage zu stellen.«

»Akzeptiert. – Vertrau mir: FAUSTUS hat hier keinerlei Zugriff. Nicht zuletzt die Annahme, dass er infiltriert werden könnte, zum Beispiel durch so etwas wie KorraVir, stand bei der gesamten Entwicklung Pate. Vom Entwurf bis zur Endfertigung war das positronische Netzwerk außen vor. Hier sind wir sicher.«

»Die Botschaft hör ich wohl, jedoch fehlt mir der Glaube«, insistierte Qester. »Um es mit den unsterblichen Worten meiner Urstrumpftante Amaranthe zu formulieren: Alles ist machbar, Herr Nachbar.«

»Weißt du, was mich deine Tante ...«

»Das reicht«, unterbrach Oberst Karol Spartacou, der Schiffskommandant. »Eure jeweiligen Standpunkte in Ehren, aber wir wollen uns nicht in Kompetenzstreitigkeiten verzetteln. Klar?«

»Klar.«

»Klar. Obwohl ...«

»Alle Himmel, halt wenigstens für ein paar Sekunden den Rand, Leutnant Brnowatz! – Zur Sache. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, besteht darin, FAUSTUS auszuschalten und das Schiff zwischenzeitlich in Handsteuerung zu nehmen. Major Haugh?«

»Richtig«, sagte Dredrebaisel, die als Koko-Interpreterin am besten über Eigenheiten von Biopositroniken Bescheid wusste. »Der Weg zur Freiheit führt über einen System-Neustart. Allerdings sollten wir, wenn ihr mich fragt, uns die Beiboote zunutze machen. Deren Rechner sind ebenfalls betroffen, aber nur sekundär und in Abhängigkeit von FAUSTUS. Hängt er sich kurzzeitig auf, könnte die KRAKAU ZWO mittels Verbund mehrerer Beiboot-Positroniken neu in Betrieb genommen werden.«

»Klingt plausibel. Bloß, wie stellen wir das an?«



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