Gefangen in New York by Ben Bova

Gefangen in New York by Ben Bova

Autor:Ben Bova [Bova, Ben]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-02-18T05:00:00+00:00


So wurde Ron ein Mitglied von Als Bande. Er erfuhr, daß sie offiziell Gramercy-Vereinigung hieß, doch niemand konnte ihm sagen, warum, oder woher der Name kam. Niemand schien es zu wissen. Für die rund hundert Mitglieder war sie einfach Als Bande. Al war ihr Führer, zäh, umsichtig, ein Junge, der nie lächelte, aber so fair war, wie der Anführer einer Meute wilder Halbwüchsiger nur sein konnte.

Es dauerte mehrere Wochen, bevor sie Ron regelrecht in ihre Bande aufnahmen. Doch als der Generator im Keller ihres Hauses ausfiel und Ron ihn innerhalb weniger Stunden reparierte, kam Al und schüttelte Ron die Hand. An diesem Abend traf sich der Rat der Bande auf dem Dach und wählte Ron zum Mitglied. Nur Dino stimmte gegen ihn.

In den folgenden Wochen versuchte Ron eine genauere Vorstellung davon zu bekommen, wie viele Angehörige die Bande tatsächlich hatte und wo sie waren. Er verbrachte einen großen Teil seiner Zeit damit, alles mögliche von Klimaanlagen bis zu verrosteten Revolvern zu reparieren. Doch an den Abenden ging er durch die verlassenen Straßen und bestaunte die hohen, leeren Gebäude. Die meisten waren Lager oder Fabriken gewesen, dazwischen standen ein paar ehemalige Wohnhäuser. Eines der kleinsten in diesem Bezirk trug eine Inschrift, die Ron unter all dem Schmutz und Staub kaum entziffern konnte:

GEBURTSHAUS VON

THEODORE ROOSEVELT

DEM 26. PRÄSIDENTEN DER

VEREINIGTEN STAATEN

Jedes Fenster in dem viergeschossigen Haus war zerbrochen. Die steinerne Fassade war von einem Brand geschwärzt.

Die Bande hatte mindestens hundert Mitglieder, davon zwei Drittel Jungen, ein Drittel Mädchen, zwischen dreizehn und dreiundzwanzig Jahre alt. Ihre Anzahl schien sich jeden Tag zu ändern. Zu Überfällen nahm Al stets mindestens zwanzig Krieger mit, gewöhnlich aber mehr, dreißig oder vierzig. Er ließ immer eine ziemlich starke Gruppe von Kriegern zur Verteidigung des Hauptquartiers, der Frauen und Kinder im Revier zurück.

Nach dem ersten Überfall blieb Ron im Gramercy-Revier. Al verkündete, Ron sei Mechaniker, kein Krieger. Er sei zu wertvoll, als daß er sein Leben bei Kämpfen aufs Spiel setzen könne. Al ließ Ron alles reparieren, was die Bande besaß, von Generatoren bis zu Pistolen. Besonders Pistolen.

Denn jede Woche gab es Überfälle. Angriffe auf andere Banden. Gegenangriffe der Nachbarbanden im Gramercy-Revier. Eines Abends, als Ron allein durch die Straßen ging, geriet er beinahe in einen. Er mußte sich in einem verlassenen Keller verstecken, bis die Schießerei vorüber war. Es war zum Fürchten, denn es stellte sich heraus, daß der Keller doch nicht ganz verlassen war: Es wimmelte darin von Ratten.

Es gab Überfälle aus Rache für etwas, was letzten Winter geschehen war, Überfälle, um einen Rache-Überfall zu rächen. Eines Nachts zog Dino mit einer kleinen Kriegergruppe aus und brachte ein halbes Dutzend Mädchen mit zurück, keines älter als fünfzehn. Sie wurden sofort als Mitglieder in die Gramercy-Bande aufgenommen. Es schien ihnen nicht viel auszumachen.

Eines Nachmittags saß Ron in seinem Zimmer und bastelte an einem Gewehr herum. Sein Zimmer wirkte mehr wie eine Werkstatt, und das war es auch. Überall war Werkzeug in Regalen gestapelt, die Ron selbst gemacht hatte. Allerdings nicht ganz allein: Der kleine Davy war sein Helfer und fast ständiger Begleiter geworden.



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