Gefaehrliche Schatten by Lisa Marie Rice

Gefaehrliche Schatten by Lisa Marie Rice

Autor:Lisa Marie Rice [Rice, Lisa Marie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
Barnesnoble:
Herausgeber: The Story Vault
veröffentlicht: 2013-01-19T23:00:00+00:00


4. KAPITEL

Douglas war draußen auf ihrer traumhaften Terrasse. Er lehnte an der Brüstung, zwei Gläser mit dem köstlichen lokalen Retsina Rosé standen auf dem gusseisernen Tisch hinter ihm. Allegra brauchte einen Augenblick um sich anzusehen, welches Bild er machte, seine muskulöse Silhouette vor der riesigen roten Sonne, die schon halb im Meer versank.

Er könnte wirklich Neptun sein, dachte sie. Er sah aus, als könnte er die Meere und alle Elemente befehligen. Er sah mächtig und unbesiegbar und unverwüstlich aus und doch … er war es nicht. Sie hatte ihn seit ihrer Operation altern gesehen. Sie hatte ihn müde und besorgt gesehen. Und trotzdem beklagte er sich nie, nicht ein einziges Mal.

Sie ging leise hinaus in ihren hübschen türkischen Seidenpantoffeln, die sie oben in der Stadt Hagios Nikolaus gekauft hatte, aber man konnte sich nie unbemerkt an ihren Mann heranschleichen. Er schien alles wahrzunehmen, immer 360°, 24/7. Er richtete sich auf und drehte sich um. Er lächelte und streckte einen Arm aus.

Sie passte wunderbar hinein. Douglas neigte sich zu ihr hinunter und schnupperte wie ein Hund. »Du riechst gut.«

»Danke.« Sie schnupperte zurück. »Du auch.«

Er lachte, sein typisches überraschtes, prustendes Lachen. Sie drehten sich um und sahen zusammen hinaus über die Bucht.

»Es ist so unglaublich schön«, seufzte sie.

Und das war es. Die Sonne schwebte eben über der Meeresoberfläche, sank dann langsam unter ihren Blicken hinunter. Die Landarme um die Bucht reichten grün und einladend hinaus ins Meer. Hinter ihnen schien die prächtige weiße Stadt über den Kamm des Hügels zu purzeln, der einmal der Gipfel des Vulkans war.

Sie atmete ein. Während ihrer Blindheit hatte sich ihr Geruchssinn weiter entwickelt. Sie konnte den schwachen Duft der Bougainvillea und den stärkeren von Jasmin riechen, die an den Seiten des Gebäudes wuchsen. Yannis hatte Clematis und Glyzinien an Rankgitter gepflanzt, die die Wege und riesigen Rosenbeete säumten. Darüber lag der Geruch der Landschaft. Sie und Douglas hatten lange Spaziergänge auf der Insel gemacht. Ein Weg, der vom Resort hinauf in die Stadt führte, war durch die Mittelmeermacchia gehauen worden und die Düfte dort hatten sie beinahe schwindlig gemacht – Oreganum, Thymian, Rosmarin, Salbei …

All diese Düfte lagen jetzt in der Luft und darunter, die tiefen Duftnoten des Meereswassers. Sie hatte nirgends noch diese Düfte gerochen.

»Ich bin zum Schluss gekommen, dass Kriator definitiv Atlantis war. Ich habe das nachgelesen, und dieser Ort sieht so plausibel aus wie ein beliebig anderer. Man sagt, sie hatten tonnenweise Hightech, was dann während fast zehntausend Jahren verloren gegangen ist.« Sie stupste ihren Mann. »Du bist ein Navy-Taucher. Warum tauchst du nicht hinunter und findest ein wenig Hightech?«

»Richtig.« Seine tiefe Stimme grollte. »100 Meter tief tauchen und ein verrostetes iPhone finden. Da würden alle aufhorchen.«

»Aber abgesehen von Hightech, es scheint, sie hatten eine höhere Zivilisation als wir. Atlantis war eine echte Demokratie, und alle lebten in Frieden und Eintracht.«

Douglas schnaubte: »Waren das Menschen?«

Allegra stutzte. »Na ja … Auf jeden Fall keine Außerirdischen. Soviel ich weiß.«

»Dann hat es hier keinen Frieden und Eintracht gegeben. Nur gute Überwachung. Wir als Spezies kriegen keinen Frieden und Einklang auf die Reihe.



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