Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung by MARGARET MCPHEE

Gefährliche Flucht - zärtliche Eroberung by MARGARET MCPHEE

Autor:MARGARET MCPHEE [MCPHEE, MARGARET]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-86295-181-9
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2012-10-15T10:50:44+00:00


9. KAPITEL

Glücklicherweise hatte Madeline am Tag darauf viel zu viel zu tun, um Trübsal zu blasen. Die gereimten Hinweise für die Schatzsuche mussten versteckt werden, und Mrs. Babcock brauchte Hilfe bei den Vorbereitungen für den Geburtstagslunch. Als sie spät am Abend erschöpft in ihrem Bett lag, fragte sie sich, wie Lucien auf die Überraschung zu seinem Ehrentag reagieren würde.

Am nächsten Morgen begab sie sich zeitiger als sonst in den Frühstückssalon. Sie wollte unbedingt schon am Tisch sitzen, wenn Lucien herunterkam und seinen Platz einnahm. Der Himmel war blau, und im Sonnenlicht, das durch die hohen Fenster hereinfiel, tanzten winzige silbrig funkelnde Staubkörnchen. Madeline wartete gelassen und wunderte sich ein wenig über den ungewöhnlichen Appetit, den sie verspürte.

Als ihr Gatte eine Viertelstunde später den Raum betrat, hatte sie gerade eine üppige Portion Spiegeleier mit Schinken und Champignons verzehrt und nippte an ihrem Kaffee.

„Madeline?“ Stirnrunzelnd warf Lucien einen Blick auf die Uhr, als wolle er sich vergewissern, dass er sich nicht in der Zeit vertan hatte. „Du bist heute früh auf.“

„Mit gutem Grund“, antwortete sie und versuchte, nicht auf das säuberlich gefaltete Blatt Papier zu schauen, das neben seinem Gedeck lag. Sie spürte, wie eine aufgeregte Vorfreude sie durchströmte, und lächelte. „Alles Gute zum Geburtstag, Lucien.“

Seine Augen weiteten sich vor Überraschung, dann hatte er sich gefangen und dankte ihr höflich. Er wandte sich den Servierplatten zu und bediente sich. Erst als er sich setzte, bemerkte er ihren leer geputzten Teller. „Du hast schon gefrühstückt?“

„Wenn ich auf einen gewissen Langschläfer gewartet hätte, wäre ich wahrscheinlich verhungert.“

Ihre Antwort zauberte den Hauch eines Lächelns auf sein Gesicht und schien die Spannung zwischen ihnen zu mildern. Dann entdeckte er das Blatt Papier neben seinem Besteck und faltete es auf.

Voller Erstaunen beobachtete Madeline die Verwandlung, die mit Lucien vor sich ging, während er den Inhalt überflog. Die Strenge in seinen Zügen wich einem Ausdruck jungenhafter Begeisterung – einer Freude, die er auch als Kind empfunden haben musste. „Eine Schatzsuche!“

„Ich dachte, das könnte dir gefallen.“

Wieder lächelte er – nein, er strahlte –, und wieder stellte Madeline verblüfft fest, wie sein Gesicht sich dabei veränderte. Es war, als habe sie es mit zwei verschiedenen Männern zu tun, der eine kalt und unnahbar, der andere warmherzig und liebenswert.

„Ich liebe Schatzsuchen!“

Dort, wo der Wind deinen Mantel bläht, findest du mich: einen Hahn, der nicht kräht.

Lucien hob eine Augenbraue und sah Madeline fragend an. Die Art, wie sie seinen Blick erwiderte, dämpfte seine Hoffnung auf Hilfe.

„Du würdest mir nicht noch einen zusätzlichen Hinweis geben?“, fragte er dennoch.

„Ganz gewiss nicht“, versetzte Madeline schlagfertig. „Mrs. Babcock hat mich vor deiner Denkfaulheit gewarnt. Du wirst die Lösungen ohne meine Hilfe finden müssen.“

Lucien lächelte.

Sie standen in dem Teil des Gartens, der sich hinter dem Haus erstreckte, Max drängte sich hechelnd zwischen sie. Lucien ließ seinen Blick schweifen, bis er an einem Gemäuer hängen blieb, das auf einer luftigen Anhöhe in der Ferne zu sehen war. „Lass uns einen Spaziergang zu dem alten Sommerhaus machen“, sagte er und bot Madeline den Arm. Die kupferne Wetterfahne auf dem Giebel des kleinen Gebäudes leuchtete grün im Sonnenlicht.



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