Gangster, Tod und Teufel by Hans Heidsieck

Gangster, Tod und Teufel by Hans Heidsieck

Autor:Hans Heidsieck [Heidsieck, Hans]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Saga
veröffentlicht: 2016-04-07T00:00:00+00:00


* * *

Während Kommissar Holl in London mit der Verbrecherwelt konspirierte, kam es in New York zu einem für die Polizei sehr wichtigen und erfolgreichen Zwischenspiel. Kommissar Brown, nach Holl einer der fähigsten Kriminalbeamten der Staaten, hatte von seinem Kollegen aus London eine versiegelte Order erhalten, die ihn zunächst in höchstes Erstaunen versetzte. Ein am Rande des Chinesenviertels von New York gelegenes, bestimmtes Haus sollte eingekreist und von oben bis unten durchsucht werden. ‚Achten Sie vor allen Dingen auf Geheimtüren und verborgene Schlupfwinkel‘, schrieb Holl. ‚Wahrscheinlich werden Sie unerwartete Lagerräume und eine Werkstatt entdecken. Der Juwelier, der mit seiner Frau allein in dem Hause wohnt, ist festzunehmen‘. - Es folgten Hinweise auf bestimmte Dinge, die man dort vorfinden werde. Am seltsamsten kam Brown jedoch Holls letzte Anweisung vor: ‚Möglichst einen der letzten dortigen Einbrüche oder sonst eine gute Ausrede zum Vorwand der Haussuchung nehmen. Wenn andere durch die Festnahme des Juweliers in Verdacht kommen, nicht zugreifen, sondern laufen lassen. In dieser Hinsicht bitte nichts weiter unternehmen, bevor ich zurück bin.‘

Gegen andere, selbst wenn sie verdächtig sind, nichts weiter unternehmen? Was hatte das zu bedeuten? Das wollte Brown nicht recht in den Kopf. Trotzdem beschloß er, sich genau nach den Vorschlägen Holls zu richten.

Bevor er jedoch die Aktion einleitete, sah er sich erst einmal persönlich den Schauplatz der Handlung an. Es war keine in besonders gutem Ruf stehende Straße, in der das Juweliergeschäft lag, — man konnte sich nur schwer vorstellen, daß es hier viele Leute gab, die sich einen echten, wertvollen Schmuck leisten konnten.

Die Auslage des kleinen Ladens im Erdgeschoß machte auch einen entsprechenden Eindruck. Von echten Dingen kaum eine Spur. Dafür aber ‚glänzend‘ aufgeputzte Attrappen und Similisteine.

Es war ein ältliches, kleines Haus, an dem der Verputz schon herabbröckelte. Alles machte einen düsteren und verwahrlosten Eindruck. Die Fensterscheiben waren schmierig und ungeputzt. Das Schild über der Tür verwittert. Darauf stand: ‚Abraham Gontard, Juwelier, Schmuck, Reparaturen‘.

Brown setzte die Aktion für den Abend an. Das Haus wurde umstellt; auch an seinem rückwärtigen Ausgang postierten sich zwei Beamte.

Brown trat in den Laden. Es war kurz bevor er geschlossen wurde.

Ein alter, hinkender Mann kam hinter dem Tisch hervor. „Bitte, Sie wünschen, Sir?“

Brown wies seinen Ausweis vor. „Tut mir leid, Meister, — aber ich muß eine Haussuchung bei Ihnen vornehmen.“

„Darf ich fragen warum?“

„Weil ein Einbrecher, den wir festnehmen konnten, behauptet hat, daß Sie gestohlenen Schmuck von ihm angekauft hätten.“

Der Alte schlackerte mit dem Kopf hin und her. „Oh!“ rief er, „das ist aber eine gemeine Lüge! Ich kaufe nie etwas an, ohne genau nach der Herkunft zu forschen. Doch bitte — wenn Sie sich überzeugen wollen, — ich habe nichts einzuwenden.“

Brown rief einen zweiten Beamten herein. Die Untersuchung begann. Zunächst nahm man den Laden in Augenschein. Aber hier war mit dem besten Willen nichts zu entdecken, was irgendwie hätte verdächtig erscheinen können. Auch in dem anschließenden kleinen Büro und in dem hier aufgestellten Tresor wurde nichts gefunden. Über die wenigen echten Stücke, die man hier sah, konnte der Juwelier Rechnungen vorweisen. Das ist alles ordnungsmäßig von ihm erworben worden.



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