GOR-Reihe Band 3 by John Norman

GOR-Reihe Band 3 by John Norman

Autor:John Norman
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Basilisk Verlag
veröffentlicht: 2008-04-14T16:00:00+00:00


21 Ich finde Misk

Ich folgte Mul-Al-Ka und Mul-Ba-Ta in eine feuchte, hohe, gewölbte Kammer, die nicht von Energiekugeln beleuchtet war. Die Wände wurden von einer rauen zementartigen Substanz gebildet, in die zahllose Felsen verschiedener Größen und Formen als vermengte Masse eingebettet waren.

Am Eingang hatte Mul-Al-Ka von einem Gestell eine Mul-Fackel genommen und deren Enden gebrochen. Er hielt sie über den Kopf und beleuchtete so die Teile der Kammer, die das Licht der Fackel erfassen konnte.

»Dies muss ein sehr alter Bereich des Nestes sein«, stellte Mul-Al-Ka fest.

»Wo ist Misk?«, fragte ich.

»Er ist hier irgendwo«, erwiderte Mul-Ba-Ta, »denn das wurde uns von Sarm gesagt.«

Soweit ich feststellen konnte, war die Kammer leer. Voller Ungeduld nestelte ich an der Kette des Translators, den ich mir von den beiden Muls auf dem Weg zu Misks Gefängnis hatte besorgen lassen. Ich war nicht sicher, ob man Misk erlaubt hatte, seinen Translator zu behalten, doch ich wollte in der Lage sein, mit ihm zu kommunizieren.

Meine Augen wanderten aufwärts, und für einen Moment erstarrte ich, berührte dann mit minimaler Bewegung Mul-Ba-Tas Arm.

»Dort oben«, flüsterte ich.

Mul-Al-Ka hob die Fackel so hoch, wie er nur konnte.

Sich an der Decke festhaltend, waren zahlreiche dunkle aufgeblähte Schatten, offensichtlich Priesterkönige, aber mit grotesk angeschwollenen Bäuchen. Sie bewegten sich nicht.

Ich schaltete den Translator ein. »Misk«, sprach ich in das Gerät. Fast sofort erkannte ich den vertrauten Geruch.

Es folgte ein Rascheln zwischen den dunklen aufgeblähten Schatten, die sich an die Decke klammerten.

Doch aus meinem Translator kam keine Antwort.

»Er ist nicht hier«, vermutete Mul-Al-Ka.

»Wahrscheinlich nicht«, bestätigte Mul-Ba-Ta, »denn wenn er geantwortet hätte, dann denke ich, dass dein Translator seine Antwort aufgenommen hätte.«

»Lasst uns woanders suchen«, schlug Mul-Al-Ka vor.

»Gib mir die Fackel«, sagte ich.

Ich nahm die Fackel und leuchtete in die Ecken des Raumes. An der Tür sah ich eine Reihe kurzer Streben, die aus der Wand hervorragten und die man als Leiter benutzen könnte. Die Fackel zwischen die Zähne nehmend, bereitete ich mich darauf vor, die Streben emporzuklettern.

Plötzlich hielt ich inne, meine Hände auf einer der Streben.

»Was ist los?«, fragte Mul-Al-Ka.

»Hört mal«, sagte ich.

Wir lauschten aufmerksam, und in der Ferne schienen wir, so unglaublich das klingt, das klagende Singen menschlicher Stimmen zu hören, als kämen sie von vielen Männern; der Gesang schien, wie wir glaubten, nach und nach näher zu kommen.

»Vielleicht kommen sie her«, sagte Mul-Al-Ka.

»Besser wir verstecken uns«, schlug Mul-Ba-Ta vor.

Ich verließ die Streben und führte die beiden Muls in die hintere Ecke des Raumes. Dort ließ ich sie so gut es ging Deckung hinter einigen Haufen angesammelter Mauersteine nehmen, die von der Wand abgebröckelt waren und am Boden lagen. Die Mul-Fackel an den Steinen ausdrückend, kauerte ich mich mit ihnen hinter einen Teil dieses Schutts, und zusammen beobachteten wir die Tür.

Das Singen wurde lauter.

Es war ein trauriges Lied, schwermütig und langsam, ein einem Klagelied ähnlicher Choral.

Die Worte waren in archaischem Goreanisch, das ich für schwer verständlich halte. An der Oberfläche wird es von niemandem gesprochen, außer von den Mitgliedern der Kaste der Eingeweihten, die es vor allem in ihren zahlreichen und komplizierten Ritualen einsetzen.



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