G0040 - Clifton, Mark - Mac Kenzies Experiment by Clifton Mark

G0040 - Clifton, Mark - Mac Kenzies Experiment by Clifton Mark

Autor:Clifton, Mark [Mark, Clifton]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-06-10T00:00:00+00:00


Ein paar Wochen vergingen, ehe sich wieder etwas ereignete. Paul brachte das Goonie zurück.

»Was war denn los?« fragte ich, als wir wieder im Wohnzimmer saßen. »Hat es die Arbeit nicht machen können?«

»Mit dem Goonie ist alles in Ordnung«, erwiderte er ein wenig mürrisch. »Ich verdiene kein schlaues Goonie. Ich sollte mich nicht mit erwachsenen Männern zusammentun. Ich bin immer noch ein dummer Junge.«

»Na ja«, meinte ich grinsend, »die Höflichkeit verbietet jeden Widerspruch. Was war los?«

»Ich hab’ dir doch von diesem Carl Hest erzählt? Dem Geschäftsführer?«

Ich nickte.

»Heute früh mußte ich meine Monatsberichte abliefern. Ich brachte sie zusammen mit meinem Ertrag an Libolin nach Libo City. Ich begnügte mich nicht einfach damit, alles in der Verwaltung abzugeben. Nein, ich trug alles selber zu Mr. Hest hinein, ich knallte die Berichte auf seinen Schreibtisch und sagte: ›Bitte schön, sehen Sie doch mal nach, was Sie diesmal zu beanstanden haben.‹«

Paul klopfte seine Pfeife aus und sah mich von der Seite an.

Ich grinste. »Da kann ich dich schon verstehen«, sagte ich. »Mir ist es früher auch so gegangen.«

»Hest runzelte die Stirn«, fuhr Paul fort, »nahm die Berichte vom Schreibtisch und blätterte sie durch, um mir die unzähligen Fehler wieder einmal unter die Nase zu reiben. Dann fing er von vorne an und las sie langsam durch. Ungefähr zehn Minuten später legte er sie wieder auf den Schreibtisch. ›Na, Mr. Tyler‹, sagte er unfreundlich wie immer, ›was ist denn mit Ihnen los? Sie werden doch nicht plötzlich einen Anfall von Intelligenz erlitten haben?‹

Wenn ich schlau gewesen wäre, hätte ich den Mund gehalten«, erklärte Paul, nachdem mein Gelächter verstummt war. »Aber nein, ich mußte es ihm noch aufs Butterbrot streichen – ich konnte den Kerl einfach nicht leiden. ›Diese Berichte, die Sie für so intelligent halten‹, sagte ich, ›sind von einem Goonie verfaßt worden.‹ Dann fügte ich ganz laut hinzu, weil das Büro sehr still geworden war: ›Was ist denn das für ein Gefühl, wenn man weiß, daß ein Goonie diese Arbeit genausogut macht, wie einer von euch, oder vielleicht sogar noch besser?‹

Sein Mund stand immer noch offen, als ich hinausging. Du weißt ja, wie die Neulinge sind. Sie bilden sich ein, das Goonie sei ein dummes Tier, und sie lassen ihre ganzen Launen an ihm aus. Weißt du, Jim, man kann einen Menschen lächelnd mit einem Schimpfnamen belegen, und er wird ihn hinnehmen, wenn auch ungern. Aber hier auf Libo darf man einen Menschen nicht mit einem Goonie vergleichen – niemals, gleichgültig, auf welche Weise man es tut.«

»Und was geschah dann?« fragte ich ernst.

»Ich hatte ihn vor seinen Untergebenen fertiggemacht. Später hatte ich in der Stadt noch allerhand zu erledigen, und es dauerte keine ganze Stunde, bevor ich wußte, daß ich als unberührbar galt. Die Nachricht hatte sich mit Windeseile verbreitet. Ein Außenstehender hätte es vielleicht gar nicht verstanden, aber hier auf Libo hat es eben etwas Besonderes zu bedeuten, wenn man einem Menschen ins Gesicht sagt, daß ihn ein Goonie ersetzen könnte.«

»Ich weiß«, sagte ich grimmig.

»Verdammt noch mal, Jim!« platzte Paul heraus. »Was ist denn schon, wenn ein Goonie ihre Arbeit besser macht? Deswegen verlieren sie doch nicht ihre Stellung.



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