Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe by Helen Bryan

Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe by Helen Bryan

Autor:Helen Bryan [Bryan, Helen]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
ISBN: 1611098246
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2013-01-15T00:00:00+00:00


17

Crowmarsh Priors,

Frances’ Geburtstag

Sobald Frances am Samstag mit der Arbeit fertig war, radelte sie so schnell sie konnte nach Hause. Sie machte sich allein auf den Weg, denn nach der Arbeit hatte die Gruppenleiterin Elsie mit zusammengebissenen Zähnen zu sich gebeten, weil sie »ein Wörtchen« mit ihr reden müsse. Elsie war zu schnell auf dem Traktor unterwegs gewesen und hatte sie fast überfahren. Trotz der Kälte nahm Frances ein hastiges Bad in den zehn Zentimetern lauwarmen Wassers, die das Kriegsministerium ihr zum Baden zugestand. Als sie die schmutzige Brühe gurgelnd im Ausguss verschwinden sah, focht sie einen kurzen Kampf mit ihrem Gewissen aus und entschied sich dann für ein zweites Bad. Diesmal war das Wasser mehr oder weniger sauber, als sie es ablaufen ließ. Vor Kälte zitternd wusch sie sich die Haare und spülte sie mit etwas schal gewordenem Bier aus, das Elsie und sie zu diesem Zweck in einer Flasche aufhoben.

Schließlich kam Elsie nach Hause und machte sich polternd in der Küche zu schaffen. Sie hatte sich bereit erklärt, für Sandwiches zu sorgen, ihre einzige kulinarische Errungenschaft. Frances hatte inzwischen ihren Morgenmantel übergezogen und sich ein Handtuch um die Haare geschlungen, die nach Hopfen rochen. Sie zog die Verdunkelungsvorhänge zu, machte Feuer im Kamin, leerte die letzte Flasche Sherry ihrer Patentante in einen Krug und stellte dann ein paar geöffnete Flaschen Claret vor den Kamin, damit der Wein atmen und sich ein wenig erwärmen konnte. Außerdem machte sie auch die Flasche mit dem Genever auf und entkorkte die Brandyflasche. Sie probierte einen Schluck Genever, während sie dicht am Feuer kauerte, um ihre Haare zu trocknen. Der durchdringende Geruch nach Kräutern und der seltsame Geschmack ließen sie erschaudern, doch das wärmende Gefühl in ihrem Innern war angenehm.

Die Flammen knisterten fröhlich und sie nahm einen weiteren Schluck. Dann noch einen. Sie goss sich etwas Genever in ein Glas und leerte es. Ihre Wangen kribbelten, ihr war angenehm warm und eigentlich fühlte sie sich recht munter. Ob Oliver fand, dass sie heute Abend hübsch aussah?, fragte sie sich, als sie die Treppe hochhüpfte. Sie schlüpfte in ihr Lieblingskleid. Der Rock war schräg geschnitten und schwang elegant um ihre Hüften. Dadurch sah ihre schmale Taille noch schlanker aus. Sie zog die passenden Schuhe an, steckte sich vor dem alten Spiegel in ihrem Schlafzimmer die Haare hoch und legte sich die Perlenkette um den Hals. Zum Schluss tupfte sie sich Parfüm auf die Handgelenke und schminkte sich die Lippen. Es fühlte sich wunderbar an, ein hübsches Kleid zu tragen. Ihr Spiegelbild versicherte ihr, dass sie so aussah wie früher, zumindest in dem trüben Licht in ihrem Schlafzimmer. Sie drehte sich ein wenig und der Rock wirbelte ihr um die Knöchel.

An der Haustür klopfte es.

Oliver!

Ihr war ein wenig schwindelig, als sie die Treppe hinunterrannte. Sie riss die Tür auf und hielt sich vorsichtshalber daran fest. Aber dort stand nicht Oliver, sondern Hugo. Er trug einen Abendanzug und einen weißen Seidenschal. In der einen Hand hielt er einen Rosenstrauß, in der anderen eine Flasche Champagner. »Herzlichen Glückwunsch



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