Froschmeuseler by Rollenhagen Georg
Autor:Rollenhagen, Georg
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: (Privatkopie)
veröffentlicht: 2010-02-02T16:00:00+00:00
Zweiter Theil
Das ander buch
(Fortsetzung und SchluÃ.)
Das ander teil.
Von des algemeinen pöbels regiment, das es bös, und wenig vornemer weiser herren regiment besser sei.
(Fortsetzung und SchluÃ.)
Das XIII. capitel.
Freie leute geben ungern zum regiment, darum kans keinen bestand haben.
"Wens nun also geht wie gesagt,
Findt man selten einen, ders wagt
Und die übertreter will strafen,
Man leÃt die gerechtigkeit schlafen,
Das schwert und ruten liegen still,
Jederman tut was er nur will,
Niemand tracht zum gemeinen besten,
Ein jeder schaut zu seinem nesten,
Niemand will geben schoà und rent
Zu erhaltung der regiment,
Bis das es gar zu drümmern geht,
Ein elend verwüstung entsteht.
Kein reich auf erden hat bestand,
Es werde wie es wöll genant,
Da erbar scham und grechtigkeit
Nicht platz behalten alle zeit;
Da einem boshaftigen man
Die ernste straf nicht zwingen kan,
Da jeder nur für sich will leben,
Nichts zum gemeinen nutz hingeben:
Da geht zu grund all polizei
Und kan und mag nicht bleiben frei. â
Als dem leib ehemals ist gegangen,
Da sein aufrur ward angefangen
Von andern gliedern in gemein
Wider den magen gar allein.
Denn das heupt kam auf den gedank,
Das es für sorg würd grau und krank,
Die augen sich gar ser verwachten,
Die hend und füà viel erbeit machten
Nur darum, das sie ihrem magen
Seinen sack füllten bis zum kragen,
Welcher doch wie ein fauler wicht
Gar müssig leg und hülf ihn nicht,
Wie ein alte brack hinterm ofen,
Ja wie ein mastschwein auf dem kofen;
Dankt ihn nicht eins für die unru,
Das sie ihm alles trugen zu,
Das sie ihn hielten wie ein herren
Mit tragen, kleiden und erneren;
Er sei noch so grob undankbar,
Das er oft ausspei alles gar,
Was sie ihm aus freundschaft gegeben,
Als wol er sie bringen ums leben.
Darum wolten sie schlieÃen, das
Dem faulen schelmen zu eim haÃ,
Wie man sagt auf dergleichen fall,
Jeder für sich, got für uns all,
Ein jedes glied solt fein selbst pflegen,
Den magen lassen hülflos legen,
Damit er in dem werk befünd,
Das sein wolfart bei andern stünd
Und er on ihnen müst verderben,
Schendlich in armut hungers sterben.
Dies must das maul mündlich antragen,
Mit groÃem ernst dem magen sagen,
Die füà stampften, die hende drauten,
Die augen trotziglich ausschauten,
Der kopf winkte, die oren sausten,
Die naslöcher schnaubten und brausten.
Der gute mag hatte kein oren,
Darum wolt er davon nichts horen;
Sondern da er verdaut sein last,
Ein ganzen tag dazu gefast,
Das er doch war gar ungewont,
Wundert er sich, das man nicht lont
Für seine küchenmeisterkunst,
Welcher er lang gewart umsonst,
Und fieng darauf ser an zu murren,
Durch den ledigen bauch zu knurren.
Und als er damit nichts erzwang,
Macht er dem herzgrüblein ser bang,
Kroch zusamen, hub seinen grund
Mit schleim und gall zum magenmund,
Das aus dem maul angstwasser rann
Und dem heupt der schwindel ankam.
Er flucht auch grob mit manchem rülz,
Das sie wurden so karge filz,
Ihrem bruder nichts wolten geben,
Der ihnen doch erhielt das leben.
Aber sie spotten sein dazu,
Sprachen: Ja lieber, murrest du
Und blökst auch wie ein ochs und rind,
Wilt uns schrecken mit faulem wind?
O nein, der zorn ist eitel tand,
Welcher nicht mechtig ist der hand.
Nere dich selbst du fauler wanst;
Laà sehn, was du erwerben kanst!
Wir wollen dir nicht mer so geben,
Das du fürest ein müÃig leben;
Es heiÃt, wer nicht erbeiten will,
Der laà das brot auch liegen still. â
Was solt machen der taube mag?
Er wartet bis den andern tag,
Und
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