Fremde auf Olymp by H. G. Ewers

Fremde auf Olymp by H. G. Ewers

Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Bardioc, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1977-10-25T01:00:00+00:00


3.

BEGEGNUNG IN DER UNTERWELT

„Wo befinden sich die Fremden?" signalisierte Anson Argyris im direkten Symbolfunkverkehr mit der Zentralen Positronik seines subolympischen Reiches. „In der Ausweichzentrale TRAPPER?"

„Stimmt, Majestät!" signalisierte die Zentrale Positronik im gleichen abstraktmathematischen Symbolkode zurück.

„Warum hast du nichts gegen sie unternommen?" erkundigte sich der Freifahrerkaiser aufgebracht.

TRAPPER (Fallensteller) war zwar nur eine Ausweichzentrale von vielen, aber sie gehörte zu den ältesten, wichtigsten und am besten abgesicherten Ausweichzentralen.

„Eine Sofortreaktion war nicht möglich, da die Gegenschlagverbindungen und die meisten Ortungsantennen durchtrennt beziehungsweise unbrauchbar gemacht worden waren, bevor das Gros der Fremden in die Ausweichzentrale TRAPPER eindrang. Und als ich eine Gruppe schwerer Kampfroboter hinschicken wollte, machte ich eine Entdeckung, die mich davon abhielt, den Stützpunkt von den Fremden zu säubern."

Als die Zentrale Positronik schwieg, signalisierte Argyris aufbrausend: „Was für eine Entdeckung? Vielleicht erstattest du endlich einen umfassenden Bericht, anstatt dir alles stückweise aus der Nase ziehen zu lassen!"

„Aus der Nase ...?" signalisierte die Zentrale Positronik zurück.

Anson Argyris lächelte.

„Aus den Speichern, meine ich. Also, was bewog dich dazu, nichts gegen die Fremden zu unternehmen?"

„Die Feststellung, daß sie das Ur-alt-Spionnetz nicht entdeckt und deshalb auch nicht ausgeschaltet hatten wie die anderen Überwachungssysteme", berichtete die Zentrale Positronik. „Dadurch war und bin ich in der Lage, die Fremden optisch und akustisch zu kontrollieren, alle ihre Gespräche aufzuzeichnen und damit anzufangen, ihre Sprache zu erforschen."

„Interessant!'' Anson Argyris erinnerte sich dank seiner positronischen Gehirnsektion genau an das Uralt-Spionnetz, das er entdeckt hatte, als er mit den Vorbereitungen zur Anlegung von TRAPPER anfing.

Vertreter einer bislang unbekannt gebliebenen Zivilisation mußten vor vielen Jahrtausenden schon Geheimstützpunkte auf Olymp angelegt haben. Das bewiesen verschiedene künstliche Höhlensysteme - und die Entdeckung des uralten Spionnetzes hatte den letzten Beweis dafür erbracht. Der Vario-Roboter hatte es als brauchbar befunden und in seine Überwachungssysteme eingegliedert.

„Die Erforschung der Sprache hat gute Fortschritte gemacht", fuhr die Zentrale Positronik fort. „Ich rechne damit, daß ich die ersten Übersetzungen in zwölf bis achtzehn Stunden liefern kann."

„Ist die Sprache irgendwie mit der Konzilssprache verwandt, die die Laren benutzten?" fragte der Freifahrerkaiser gespannt, denn er brachte die Durchtrennung der Gegenschlagverbindungen und die Zerstörung der Ortungsantennen mit den fünfzehn Laren in Verbindung, die vor dreißig Jahren in das subplanetarische Labyrinth eingedrungen waren und die er bald darauf aus den Augen verloren hatte.

„Das wurde selbstverständlich zuerst überprüft", erwiderte die Zentrale Positronik. „Es gibt nicht die geringste Verwandtschaft mit der Konzilssprache, auch nicht mit larischen Dialekten.

Es handelt sich um eine absolut fremde Sprache, deren Elemente nicht die geringste Spur einer genealogischen Verwandtschaft mit den uns bekannten Sprachen des Universums aufweist."

Anson Argyris hatte das Gefühl, als hätte ihm jemand einen Schlag vor den Kopf verstezt.

„Dann können es keine Laren gewesen sein, die damals in die Unterwelt eindrangen!" dachte und signalisierte er gleichzeitig. „Auch larische Rebellen verwenden die Konzilssprache oder doch einen larischen Dialekt.

Aber wie konnten absolut Fremde sich so als Laren zurechtmachen, daß nicht einmal die echten Laren, die mit ihnen im selben Schiff flogen, es bemerkten?"

„Wie konnten Sie sich, Majestät, in der Vergangenheit in eine fette Springerin verwandeln, ohne daß ein echter Springer Ihre Maske durchschaut hätte?" gab die Zentrale Positronik zurück.



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