Frei wie der Wind by Marie Louise Fischer

Frei wie der Wind by Marie Louise Fischer

Autor:Marie Louise Fischer [Fischer, Marie Louise]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: SAGA Egmont
veröffentlicht: 2017-04-20T00:00:00+00:00


Matthias, der gerade den Nachschub brachte, hielt sie zurück. 'Kommt gar nicht in Frage! Warum immer du?'

'Frau Pohlmann hat’s mir aufgetragen.'

'Du hast es ja auch lange genug gemacht. Jetzt ist Schluss damit. Ich will mit dir tanzen.'

'Und die Bar?'

'Leni kann sich Ablösung organisieren, wenn es ihr zu viel wird.'

'Ich kann doch nicht einfach …'

'Doch, du kannst. Weißt du, was ich glaube? Dass du dich hinter deiner Bar verstecken willst!'

'Das ist nicht wahr!' protestierte Renate heftig, aber sie musste sich eingestehen, dass mehr als ein Funken Wahrheit in seiner Behauptung lag.

Es machte Spaß, mit Matthias zu tanzen, wenn er auch einen sehr ruhigen Stil pflegte und sich dabei nicht anstrengen mochte. Das hemmte Renates Temperament. Aber da sie an diesem Abend keinen Tropfen Alkohol getrunken hatte, überkam sie auch gar nicht das Bedürfnis, aus sich herauszugehen und sich zu produzieren. Sie fühlte sich einfach wohl in der Nähe dieses großen blonden Jungen, der sie, während sie tanzten, aus lächelnden braunen Augen ansah.

Dann kam ein Blues, und er zog sie in seine Arme. Da er wesentlich größer war als sie, hätte ihr Kopf kaum seine Brust erreicht, wenn er sich aufrecht gehalten hätte. Aber er beugte sich liebevoll zu ihr herab. Sie hätte sich in seinen starken Armen geborgen fühlen können, aber seine körperliche Nähe, sein männlicher Geruch und die Kraft, die er ausströmte, beunruhigten sie. 'Entschuldige, aber es ist … zu heiß!' sagte sie erstickt und riss sich los. In diesem Augenblick entdeckte sie sie: Ihre Großmutter. In ihrem eleganten Nerz, ein schimmerndes Seidentuch turbanartig um das kurze Haar gebunden, stand sie bei Frau Pohlmann und redete mit lächelndem Mund und bösen Augen auf die junge Lehrerin ein.

'Schreck lass nach! Meine Oma!'

Matthias dachte, sie suchte eine Ausrede, um von ihm wegzukommen. 'Spinn dich aus!'

'Doch! Da drüben. Bei Frau Pohlmann!'

'Das soll deine Oma sein? Sieht aber noch recht flott aus.'

'Sie ist auch flott, aber furchtbar streng. Komm, lass uns abhauen.' Renate lief zur Bar. 'Meine Jacke, Leni, rasch!'



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