Francis, Diana Pharaoh - Shadowblade by Dunkle Fesseln

Francis, Diana Pharaoh - Shadowblade by Dunkle Fesseln

Autor:Dunkle Fesseln
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kapitel 11

Alexander saß wie betäubt da. Sie hatte ihm bereits zuvor nahegelegt, einfach abzuhauen, doch das hatte er nicht ernst genommen. Wie denn auch? Für Giselle stellte er einen wahren Schatz an Informationen dar. Nicht nur über Selange, sondern über vieles, was er in den vergangenen hundert Jahren erfahren hatte. Ihn gehen zu lassen wäre … er musste fast lachen. Dumm. Dieses Wort benutzte er immer wieder im Zusammenhang mit Max, aber sie war nicht dumm. Und das hier war auch nicht irgendeine Art von Prüfung. Wenn es eine Sache gab, die er in den letzten dreißig Stunden gelernt hatte, war es, dass ihr die Geduld zum Lügen fehlte. Es war ein ehrliches Angebot.

»Ich habe dir gesagt, dass Selange mich nicht zurücknehmen wird, außer, um sicherzustellen, dass ich den Mund halte. Außerdem bin ich dazu bestimmt, einem Zirkel zu dienen.« Er spielte auf Zeit, während er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Was wollte er tun? Er konnte zu Selange zurückkehren. Wenn er ihr von dem Besuch des Engels bei Giselle erzählte, würde ihm das vielleicht Pluspunkte einbringen, wenn auch nicht viele. Es wäre besser, wenn er ihr Max als Siegestrophäe zu Füßen legen würde. Alexander schaute sie an. Das würde er nicht tun.

»Diese Antwort stimmt mich nicht sonderlich zuversichtlich, Schleimer. Wenn du nur bleiben willst, weil du sonst nirgends unterkommen kannst, dann will ich dich nicht.«

»Ich kenne dich nicht mal. Du verabscheust deine Hexe, und du bist unglaublich leichtsinnig. Warum sollte ich bleiben?«

»Du musst mich nicht überzeugen. Ich stimme dir absolut zu. Also mach dich davon. Hau ab.«

Sie schaute ihn unerbittlich an. Und in diesem Moment wusste Alexander eines mit Sicherheit: Er wollte nicht fort. Er dachte an Giselles Tränen, als ihr das Ausmaß von Max’ Verletzungen klar geworden war, und an die leidenschaftliche Loyalität ihrer Shadowblades, die um ihr Leben gekämpft hatten. Und dann war da Max’ Versprechen dem Engel gegenüber – ich bin dir was schuldig. Er fragte sich, was Giselle dazu gesagt hatte. Doch trotz der Gefahren, die ein solches Versprechen mit sich brachte, hatte sie Max weder bestraft noch getötet, wie jede andere Hexe es getan hätte.

Letztlich lief alles darauf hinaus, dass Max’ Sinn für Gerechtigkeit auf die Leute um sie herum abfärbte. Sie kämpften für sie und füreinander, weil sie sich etwas bedeuteten und weil Max alles für sie gab und dasselbe von ihnen erwartete. Niemand wollte dabei schlecht wegkommen. Alexander stellte fest, dass es bei ihm nicht anders war.

Er begegnete Max’ festem Blick. Ihre Augen verrieten nichts. Noch während er sie ansah, konnte er beobachten, wie sie sich in ihr Inneres zurückzog – an den Ort, den sie beim Wettstreit nach dem Konklave aufgesucht hatte. Diese Zuflucht befand sich so tief in ihr und war so gut gepanzert, dass er fast den Eindruck bekam, sie wäre gar nicht mehr da. Etwas in seinem Innern verkrampfte sich schmerzhaft. Er wollte sie nicht dorthin gehen lassen. Es war ein kalter, trostloser Ort, aber vor allem riskierte sie dort noch viel mehr als sonst. Sie brauchte ihn



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.