Francis, Diana Pharaoh - Shadowblade 02 by Schwarzes Feuer

Francis, Diana Pharaoh - Shadowblade 02 by Schwarzes Feuer

Autor:Schwarzes Feuer
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Kapitel 10

Max näherte sich dem Vater der beiden Teenager. Wut brodelte in ihr. Sie schubste Unschuldige nicht einfach vor den nächsten Bus, egal aus welchem Grund. Zumindest so viel hätte Alexander über sie wissen müssen.

»Gebt mir eure Arme.«

Der Mann starrte sie finster an und rührte sich nicht. Er war wahrscheinlich um die vierzig, war schlank und durchtrainiert und hatte braunes kurzgeschnittenes Haar. Seine Söhne waren schlaksig und trugen zerrissene Jeans und ausgebleichte T-Shirts. Einer hatte tiefschwarz gefärbte Haare, die ihm in die Augen hingen, während der anderen sich das kurze, braune Haar mit den blondierten Spitzen zu einem Kamm hochgegelt hatte. Mit den Händen in den Taschen standen sie hinter ihrem Vater und wirkten zutiefst verängstigt. Amanda lag bewusstlos am Boden.

»Erklären Sie mir, was zum Teufel hier vorgeht«, forderte der Vater sie auf. »Wer sind Sie, und was ist das?«

Er zeigte auf den herannahenden Schleier aus wilder Magie, der wie eine Gewitterfront wirkte, nur dass der Regen als roter Flockenwirbel herunterkam. Das Gestöber war so dicht, dass man keine zehn Meter weit hindurchsehen konnte.

Wie sollte sie diesem ganz gewöhnlichen Mann erklären, dass es sich um Magie handelte? Dass Märchen der Wahrheit entsprachen und dass er gleich die finsterste aller Zauberwelten betreten würde? Kein »Und wenn sie nicht gestorben sind …«, nichts als wilde Magie, die so ziemlich alles mit einem anstellen konnte, wenn Holt die Wahrheit sagte. Max glaubte nicht, dass er log. Der Boden bebte noch immer von den Kräften, die in dem anwachsenden magischen Sturm tobten, und was sie an der Sturmfront sehen konnte, verklumpte und zappelte, bevor es hinter dem scharlachroten Schleier verschwand.

Trotzdem musste sie etwas sagen, sonst würden diese Leute hier wie dumme Schafe stehen bleiben und sich abschlachten lassen. Sie fuhr sich durchs Haar.

»Na schön. Hört gut zu, Leute. Ich sage es nur einmal, und ich beantworte keine weiteren Fragen. Dafür haben wir keine Zeit. Hier die Kurzfassung, die ihr mir sicher nicht glauben werdet, für die ihr aber dort den Beweis seht.«

Sie zeigte auf den herannahenden roten Schleier. Allerdings handelte es sich nicht wirklich um einen Schleier. An der Sturmfront fielen die magischen Saatkörner herab wie Feuerwerksfunken. Dahinter wogte der Nebel heran, oder er stieg aus den Flocken auf – Max konnte es nicht erkennen.

»Was ihr da seht, ist reine Magie, direkt aus Grimms Märchen. Diese Kette müsste euch vor ihr schützen. Wenn ihr sie loslasst, verwandelt ihr euch möglicherweise in Goblins oder Trolle oder Steine. Wir versuchen, euch in Sicherheit zu bringen. Es besteht eine gute Chance, dass die Magie sich nicht allzu weit nach Norden ausbreitet.«

»Wer seid ihr?«, fragte Baker. Er starrte Holt an, der ihn mit den Händen an den Hüften umklammert hielt und sang.

Die Zauberzeichen des Magus’ wanden sich, und kupferfarbenes Licht rankte sich um das verletzte Bein des Mannes.

»Ich bin Max, das ist Alexander«, antwortete sie und zeigte auf ihn. »Und der, der dein Bein heilt, heißt Holt.«

»Was seid ihr?«, fragte der Vater des Babys mit leiser, atemloser Stimme.

»Wir sind diejenigen, die für eure Sicherheit sorgen, wenn ihr uns lasst.



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